Nach einem harten Jahr floriert bei Hawesko der Handel mit teuren Bordeaux-Weinen wieder

Hamburg. Die Stimmung in Deutschland misst man beim Weinhandelskonzern Hawesko gern am Absatz von Markenchampagner. Demnach hat sich die Konsumlaune im ersten Quartal deutlich aufgehellt: Während der Absatz von Champagner 2009 um 20 Prozent einbrach, steigt jetzt wieder die Nachfrage nach dem edlen Tropfen.

Und damit auch die Einnahmen beim deutschen Marktführer im Weinhandel. Zwischen Januar und März stiegen die Umsätze des börsennotierten Unternehmens aus Hamburg um elf Prozent auf 81 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern erhöhte sich sogar um 25 Prozent auf 3,9 Millionen Euro und war damit das erfolgreichste der Firmengeschichte.

Dazu trug besonders das Geschäft mit dem Großhandel bei, das um 18 Prozent wuchs. Insbesondere bei der Auslandstochter Château Classic mit ihren Spitzenweinen aus Bordeaux besserte sich die Lage. Im vergangenen Jahr hatte Hawesko in diesem Bereich Umsatzeinbußen von 5,3 Prozent verzeichnet.

"Der Verkauf von Spitzen-Bordeaux-Weinen kam 2009 praktisch zum Erliegen", sagte Vorstandschef Alexander Margaritoff. "In wirtschaftlich schweren Zeiten halten sich die Leute beim Restaurantbesuch eben zurück."

Anders verhielten sich die Konsumenten beim Einkaufen für zu Hause: Die Bereiche Versand- und Einzelhandel mit Jacques' Weindepot wuchsen auch 2009 um 3,4 Prozent, sodass die Konzernumsätze bei 339 Millionen Euro stagnierten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank zwar leicht, erreichte laut Finanzvorstand Ulrich Zimmermann mit 22,4 Millionen Euro immer noch das zweitbeste Ergebnis der Firmengeschichte.