Stansted. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin will nach Jahren massiver Verluste 2013 wieder Gewinne einfliegen. Im laufenden Jahr werde Air Berlin auch dank eines strikten Sparprogramms eine deutliche Ergebnisverbesserung erzielen, sagte der Vorstandsvorsitzende Hartmut Mehdorn auf der Hauptversammlung gestern in Stansted bei London. "Für das Jahr 2013 ist es unser Ziel, ein positives Ergebnis zu erreichen", erklärte er.

Air Berlin, die ihren Firmensitz in England hat, steckt seit Langem tief in den roten Zahlen. Für 2011 stand bei einem Umsatz von 4,23 Milliarden Euro unter dem Strich ein Verlust von 272 Millionen Euro. Als Gründe nannte Air Berlin vor allem hohe Preise für Flugbenzin und die Luftverkehrssteuer in Deutschland. Das Eigenkapital sackte Mehdorn zufolge um fast die Hälfte auf etwa 254 Millionen Euro, die Schulden wuchsen auf 813 Millionen Euro. Die Zahl der Fluggäste bei Air Berlin ging von Januar bis Mai im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf rund 12,26 Millionen zurück.

Ende 2011 war die arabische Etihad Airways als Großaktionär bei Air Berlin eingestiegen und hatte der angeschlagenen Gesellschaft so finanziell etwas Luft verschafft. Bei der Versammlung am Londoner Flughafen Stansted trat Etihad nun erstmals als Großinvestor der Fluggesellschaft auf. Auch Dank des Einstiegs von Etihad und mit der Umsetzung des Sanierungsprogramms mit Einschnitten bei Kapazität und Kosten sei Air Berlin auf dem richtigen Weg, sagte Mehdorn. "Ich bin fest überzeugt und sehe die Voraussetzungen gegeben, dass wir den Turnaround schaffen", erklärte der Air-Berlin-Chef bei seiner ersten Hauptversammlung seit seinem Amtsantritt im September des vergangenen Jahres.