Berlin. Amazon habe mit seiner Sprachassistenz den Namen Alexa besudelt, sagt ein Soziologe. In den USA wird der Name immer seltener vergeben.

2014 erlebte der Name Alexa in den USA einen kleinen Boom. Mehr als 6000 Mädchen wurden mit der Kurzform von Alexandra (griechisch: „Die Wehrhafte) benannt. 2015 ging die Zahl allerdings rasant zurück, wie Business Insider berichtet. Der Grund: In diesem Jahr brachte Amazon seinen Lautsprecher Echo heraus, mit dem auch das digitale Assistenzsystem Alexa eingeführt wurde, das mit dem gleichlautenden Schlüsselwort aktiviert wird.

Mit der zunehmenden Beliebtheit des Amazon-Lautsprechers sank die Popularität des weiblichen Vornamens. Die Anzahl der Neugeborenen, denen der Name Alexa gegeben wurde, ging 2015 um mehr als 21 Prozent und 2016 um weitere 20 Prozent zurück, wie der Soziologe Philip Cohen von der University of Maryland in vor kurzem veröffentlichten US-Sozialversicherungsdaten entdeckte.

Alexa sei als menschlicher Vorname erledigt, schrieb Cohen in seinem Blog. Man müsse sich um alle Alexas sorgen, denen der Name gegeben wurde, bevor Amazon ihn besudelte: „Warum wurde nicht daran gedacht, was das für Konsequenzen für diese Leute hat?“

So wurde Amazon zum Welt-Konzern

weitere Videos

    Deutschland: Alexa nicht in den Top Ten

    Eine offiziell amtliche Statistik der Vornamen gibt es in Deutschland nicht. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache e.V. jedoch listet jährlich die hierzulande zehn häufigsten Vornamen Neugeborener auf. Vom Statistischen Bundesamt werden diese übernommen. Alexa taucht in keiner dieser Register in den Top Ten auf.

    So gehört Marie bereits seit 2016 zu den beliebtesten Vornamen in Deutschland geborener Babys. Danach folgt die vormalige Nummer eins, Sofie bzw. Sophie. Alexander wiederum ist ein populärer Jungenname, immer wieder jedoch war Maximilian auf Platz eins und von der Liste nicht zu verdrängen.

    Dass die Popularität von Vornamen nicht notwendigerweise darunter leidet, wenn sie zur Bezeichnung von Software verwendet werden, zeigt ein Trend aus den USA: Dort benannten im Jahr 2015 laut der Website BabyCenter beunruhigend viele Eltern ihre Kinder nach Instagram-Filtern. Die Vornamen Lux, Juno, Reyes, Ludwig und Willow legten um bis zu 75 Prozent zu.

    Dieser Text ist zuerst auf futurezone.de erschienen, dem Tech-News-Portal der Funke Mediengruppe.