Kiew/Hamburg. Geburtstagsfeier des Box-Stars in Kiew. Mit 40 hat Wladimir Klitschko noch Ziele – eines will er in diesem Sommer erreichen.
Was ist das für ein irres Leben, was für eine Karriere an der Weltspitze des Boxens – bei den Amateuren und den Profis: Wladimir Klitschko wird an diesem Freitag 40 Jahre alt. 40 Jahre jung müsste man sagen, wäre da nicht die dumme Niederlage und der Verlust der Weltmeistertitel gegen den angeberischen, aber technisch limitierten Tyson Fury. Denn das der jüngere Bruder von Vitali Klitschko, 44, überhaupt noch einmal geschlagen werden könnte, schien jahrelang unwahrscheinlich.
Doch was ist schon wahrscheinlich in dieser Biografie, die der technisch beschlagene, künstlerisch interessierte und charmante Topsportler Wladimir Klitschko bislang der Öffentlichkeit vorgelebt hat?
Wladimir Klitschko: Wendepunkte im Leben mit 10, 20, 30, 40 Jahren
Wie sein Bruder Vitali, nur eben völlig anders, ist er eine eine Ausnahmeerscheinung. Als Wladimir Klitschko gerade zehn war, schmolz der Reaktorkern im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine. Vater Wladimir, damals Offizier der Sowjet-Luftwaffe, war an dem havarierten Reaktor im Einsatz. Die jugendlichen Söhne wurden aus Kiew ans Schwarze Meer geschickt. Der Vater starb vor einigen Jahren an Krebs.
Mit 20 Jahren wurde Wladimir Klitschko Olympiasieger in Atlanta. Kurz darauf heuerten er und sein Bruder bei der Hamburger Universum Box-Promotion an. Eine Traumkarriere begann, die beiden Europameister- und Weltmeistertitel bescherte, aber auch Tiefschläge mit Verletzungen und mehrmaligem Verlust der Titel bei Wladimir. Mit 30 holte sich Wladimir Klitschko einen WM-Titel zurück, den er drei Jahre zuvor in einer spektakulären Niederlage gegen Corrie Sanders 2003 in Hannover verloren hatte. Und mit 40 steht er nun ohne Titel da, allerdings mit privatem Glück: mit einer Partnerin, der US-Schauspielerin Hayden Pannettiere, und einer Tochter, Kaya Edvokia.
Geburtstagsfeier mit dem Klitschko-Clan in Kiew
Seinen 40. Geburtstag feiert der fast zwei Meter große Modellathlet mit der Familie in Kiew. Ein Zuhause hat der Klitschko-Clan in Hamburg, in Kiew ist Bruder Vitali Bürgermeister, zwischenzeitlich lebten die Brüder in Los Angeles.
Im Sommer dieses Jahres soll der Rückkampf gegen Großmaul Tyson Fury stattfinden. Wladimir Klitschko sagte dem Sport-Informations-Dienst (sid), anders als bisher werde er seinen 40. feiern. "Ich treffe mich mit der Familie und Freunden in der Ukraine. Bislang habe ich Partys zu meinem Geburtstag meistens abgelehnt, dieses Jahr wird gefeiert." Er sei „happy“ in seiner Beziehung, es gehe ihm gut. „Ich fühle mich wohl in meiner Haut, wenn da nicht das Ärgernis aus dem letzten November wäre."
Klitschkos Rückkampf gegen Tyson Fury im Sommer 2016
Er habe unter dem Titelverlust gelitten. Mental sei er nicht für den Kampf bereit gewesen. „Ich weiß, wo der Fehler war. Das ist zu reparieren." Er wolle einen Auftritt bei den Olympischen Spiele in Rio nicht ausschließen, weiß aber selbst, dass das unrealistisch ist. Bei den Spielen dürfen auch Profis starten.
Wladimir Klitschko hat 64 von 68 Profikämpfen gewonnen. Seine Niederlagen waren schmerzlich, drei durch K.o., eine nach Punkten. Doch mit der Siegbilanz und einer beeindruckenden Dominanz hat er sich einen festen Platz in der Boxgeschichte erkämpft. Das wird ihn begleiten, wenn er sich eines Tages stärker dem Management der Firma K2 und der geschäftlichen Seite des modernen Faustsports widmen sollte.
Wladimir Klitschko verliert WM-Titel an Tyson Fury
Wladimir Klitschko verliert gegen Tyson Fury
ryb/HA
