Hamburg. Die Wahl des „Unwort des Jahres“ sorgt für Freude bei der Band. Auf Facebook setzen sich die Toten Hosen für Opfer rechter Gewalt ein.
Am Dienstag wurde der Begriff „Gutmensch“ zum neuen „Unwort des Jahres 2015“ gekürt – und diese Nachricht sorgt für Freude bei den Toten Hosen.
Der Grund: Seit Anfang 2015 hat sich die Düsseldorfer Band „Gutmensch“ als Wortmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) schützen lassen - offenbar speziell für T-Shirts und Tassen. Seitdem werden im Online-Shop der Toten Hosen auch Fan-T-Shirts mit dem Aufdruck „Gutmensch - No one likes us, we don’t care“ (dt. Gutmensch - Niemand mag uns, das ist uns egal) verkauft.
In dem sozialen Netzwerk Facebook feiern die Toten Hosen den „Wahlerfolg“. Und um dem „Gutmenschentum noch die Krone aufzusetzen“ spendet die Band einen Teil ihrer Einnahmen an Opfer rechter Gewalt. Von jedem verkauften T-Shirt sollen 10 Euro an die „RAA Sachsen Opferberatung-Unterstützung für Betroffene rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt“ gehen.
„Gutmensch“ ist das 25. gewählte „Unwort“, die Aktion gibt es seit 1991. Zuletzt waren „Lügenpresse“ (2014), „Sozialtourismus“ (2013), „Opfer-Abo“ (2012) und „Döner-Morde“ (2011) gewählt worden.
Der Vorwurf diffamiere Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv und dumm, begründete die „Unwort“-Jury die Wahl. Als „Gutmenschen“ wurden 2015 insbesondere auch diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. Der Vorwurf diffamiere Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv und dumm, begründete die Jury ihre Wahl. Der Begriff werde auch von manchen Medien als Pauschalkritik benutzt.
HA/dpa