Düsseldorf. Grausames Tötungsdelikt: Der Verdächtige soll laut Anklage seine Frau erdrosselt haben. Er chauffierte und beschützte Verona Pooth.

Gegen den ehemaligen Chauffeur und Bodyguard von Society-Lady und Werbe-Ikone Verona Pooth, 47, ist Anklage wegen Mordes erhoben worden. Eine Sprecherin des Düsseldorfer Landgerichts bestätigte veschiedene Medienberichte. Der 38-Jährige war Ende August festgenommen worden. Er soll seine elf Jahre ältere Ehefrau in Düsseldorf-Rath zunächst mit einem Schlafmittel betäubt, dann mit einem Kabelbinder erdrosselt und die Leiche anschließend verstümmelt haben. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als heimtückischen Mord.

Nach der Ermordung soll der Beschuldigte die Leiche seiner Frau in die Badewanne gelegt und auf sie eingestochen haben. Der Körper wies zehn Messerstiche auf. Zudem wurden nahezu alle Finger mit einer Gartenschere abgeschnitten. Die Ermittler gehen davon aus, dass damit im Fall des Fundes der Leiche deren Identifizierung erschwert werden sollte.

Verona Pooth entsetzt: Er war stets freundlich"

Der Verdächtige war mehrfach als Fahrer und Leibwächter von Verona Pooth eingesetzt. Die Entertainerin hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe entsetzt gezeigt: „Er war stets ein sehr freundlicher und zuvorkommender Fahrer und Bodyguard.“

Ein Nachbar hatte beobachtet, dass der 38-Jährige eine Plastiktüte in einen Müllcontainer geworfen hatte. In der Tüte seien „tatrelevante Gegenstände“ entdeckt und sichergestellt worden, hatten die Ermittler berichtet. Als Motiv der Tat vermuten sie Spannungen in der Ehe. Die 49-Jährige soll ihrem Mann vorgeworfen haben, zu viel Alkohol zu konsumieren.

Die Tochter fand die verstümmelte Leiche

Das Ehepaar war über den Fahr-Service, der ihr gehörte, auch geschäftlich miteinander verbunden. Der 38-Jährige hatte nach der Tat Bekannten berichtet, dass seine Frau hilflos in der Wohnung liege. Diese verständigten die Tochter, die in die Wohnung ihrer Mutter und ihres Stiefvaters eilte und dort auf die Leiche ihrer Mutter stieß.

Der Verdächtige habe mit einer Äußerung Täterwissen verraten, hatte Staatsanwalt Martin Stücker gesagt. Gestanden habe er die Tat aber nicht, betonte er am Freitag. Das Gericht wird nun die Anklage prüfen. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.