Berlin/Hamburg. Deutschlands nachrichtenstärkster Youtuber hatte einen Termin im Kanzleramt. War das Interview mehr PR für Merkel oder LeFloid?
Da stand er nun wie viele andere vor ihm und ließ sich mit der mächtigsten Frau der Welt ablichten: LeFloid, Youtuber mit eigenem Kanal und eigener Meinung, neben Angela Merkel, Weltenretterin. War das Interview, das am Montag bei LeFloid zu sehen sein soll, nun eine Public Relations Show für LeFloid oder für Merkel? Das sollen andere beurteilen. In jedem Fall postete der Youtuber ein Bild bei Facebook.
Florian Mundt, alias LeFloid, hat in einem historischen Aufeinandertreffen Bundeskanzlerin Merkel (CDU) interviewt. Für LeFloid war es auch neu, denn Interviews waren bislang nicht so sein Ding. Dem "Spiegel" sagte er mal, die Tagesschau sei ungeeignet, um ein junges Publikum zu erreichen. Seine Zuschauer zum Beispiel „wollen sich nicht hinsetzen und wie bei der ‘Tagesschau’ in 15 Minuten zehn Themen reindrücken lassen, von denen sie die Hälfte bis zum ‘Tatort’ wieder vergessen haben“.
„Er ist unter den YouTubern nicht nur einer von denen, die die allergrößte Reichweite haben, sondern er ist auch einer von denen, die sich ernsthaft und dauerhaft mit politischen Themen befassen“, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Was hat Seibert noch vor dem Job an Merkels Seite gemacht? Richtig: Heute-Journal.
Wer ist LeFloid
In einem Video vor dem Interview mit Merkel sagte LeFloid: „Vielleicht sitze ich auch da, fang' an zu zittern, krieg' 'nen Krampf, leg' mich heulend in Fötus-Stellung auf den Boden.“ Ähnliches soll eingeschüchterten Reportern widerfahren sein. Allerdings nur im Albtraum vor dem wirklichen Interview. (HA)