Hamburg. “Junge Leute wollen sich nicht in 15 Minuten zehn Themen reindrücken lassen, von denen sie die Hälfte bis zum Tatort vergessen haben.“

Erst hatten sie nur Erfolg im Internet, jetzt machen sie sich über die alten Medien lustig: Der Videoblogger Florian Mundt alias LeFloid hält Nachrichtensendungen wie die „Tagesschau“ für ungeeignet, um ein junges Publikum zu erreichen. Seine überwiegend jugendlichen Zuschauer „wollen sich nicht hinsetzen und wie bei der ‘Tagesschau’ in 15 Minuten zehn Themen reindrücken lassen, von denen sie die Hälfte bis zum ‘Tatort’ wieder vergessen haben“, sagte Mundt dem „Spiegel“. LeFloid ist einer der erfolgreichsten deutschen Youtube-Blogger. Seine Videos, in denen er das Weltgeschehen kommentiert, erzielen regelmäßig mehr als eine Million Abrufe

Er selbst verbringe jeden Tag anderthalb bis zwei Stunden damit, einen Teil der 15.000 Zuschauerkommentare und 3000 E-Mails zu beantworten, die ihn nach eigenen Angaben täglich erreichen. Sein Status als Teenager-Idol habe aber auch Nachteile. „Wenn ich in den Sommerferien in Berlin unterwegs bin und in die dritte Schülergruppe renne, aus der jeder ein Foto mit mir will“, nerve die Bekanntheit, so Mundt. Er sei schon mehrmals aus einem Geschäft geworfen worden, weil er einen Massenauflauf verursacht habe.

Youtube-Videos einbetten – so ist es erlaubt

Zu seinem Ausstieg bei der Kölner Vermarktungsfirma Mediakraft sagte Mundt: „Ich war unzufrieden mit der erbrachten Leistung und habe mich nicht wohlgefühlt. Die finanziellen Konditionen haben eine Rolle gespielt. Aber dass wir uns endgültig getrennt haben, lag auch an persönlichen Differenzen.“