Rabat . Eine Show von Jennifer Lopez in Marokko hat womöglich gegen „religiöse und moralische Werte“ verstoßen. Regierung schaltet sich ein.

Das knappe Bühnenoutfit und der heiße Hüftschwung von J.Lo war den Marokkanern zu viel: Ein freizügiger Auftritt von Jennifer Lopez bei einem Musikfestival in Marokko regt Islamisten im Königreich auf. Nun will der islamistische Ministerpräsident Abdelilah Benkirane prüfen lassen, ob die Sängerin gegen Gesetze des Landes verstoßen hat. Wie marokkanische Medien berichten, geht es um eine Beschwerde bei der Behörde für Audiovisuelle Kommunikation, die auch für Zensur zuständig ist.

Nach Ansicht der Regierung hat es auf dem auch im Fernsehen gezeigten Konzert in Rabat Szenen sexueller Natur gegeben, die den „religiösen und moralischen Werten“ der marokkanischen Gesellschaft widersprächen. Dies sei ein Verstoß gegen die Verfassung.

Klage gegen Lopez

Wie das US-Promiportal „TMZ.com“ berichtete, geht eine Gruppe von muslimischen Erziehern gerichtlich gegen J.Lo und die Veranstalter des Festivals vor und hat Klage eingereicht. Lopez habe die „öffentliche Ordnung gestört und Ehre und Respekt der Frauen befleckt“, so der Vorwurf.

Oppositionspolitiker werfen den Islamisten vor, die marokkanische Gesellschaft mit immer mehr Verboten zu gängeln. Erst vor wenigen Wochen war den Kinos von den Behörden untersagt worden, einen Film über Prostitution in Marrakesch zu zeigen. Das Drama mit dem Titel „Much Loved“ des französisch-marokkanischen Filmemachers Nabil Ayouch schade den Frauen sowie dem Ruf des Königreichs, hieß es.

Das Mawazine-Festival in Rabat, bei dem Jennifer Lopez aufgetreten war, hat vom 29. Mai bis 6. Juni laut offizieller Nachrichtenagentur MAP in neun Tagen 2,65 Millionen Zuschauer angezogen. (dpa/HA)

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