Rund vier Jahrzehnte Streit mit dem Finanzamt: Ein Gericht hat entschieden, dass Schauspielerin Sophia Loren 1974 alle Steuern korrekt deklariert hatte. 1982 saß sie wegen Hinterziehung kurz in Haft.

Rom. Sophia Loren, italienische Filmlegende, hat nach fast 40 Jahren in letzter Instanz recht in einem Steuerstreit bekommen. Das Kassationsgericht in Rom entschied am Mittwoch, dass die inzwischen 79 Jahre alte Schauspielerin 1974 ihre Steuern korrekt deklariert hat.

„Ich bin glücklich, denn nach fast 40 Jahren ist die Angelegenheit endlich abgeschlossen“, zitiert die Turiner Zeitung „La Stampa“ am Donnerstag die Oscar-Gewinnerin. Lorens Steuerberater hatten damals bei der Berechnung ihres Jahreseinkommens eine der in Italien nicht so seltenen Steueramnestien eingerechnet. Sie kamen dann auf einen Satz von 60 Prozent Einkommensteuer, während die Finanzbehörden über all die Jahre auf 70 Prozent für die Schauspielerin insistierten.

Es ist nicht der einzige Ärger, den Loren mit dem Finanzamt hatte. 1982 kehrte sie freiwillig nach Italien zurück, um 17 Tage einer 30-tägigen Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung abzusitzen, was Medien und Fans zu ihrem Gefängnis bei Neapel zog. Sie sagte damals, ihr inzwischen verstorbener Steuerberater habe sich geirrt.

Loren zählt zu einer der großen Filmdiven des 20. Jahrhunderts. In den 1950er- und 60er-Jahren machte Loren mit ihrer Lebensfreude und Wespentaille als stolze Italienerin Karriere.

Den Sprung zur ernstzunehmenden Leinwandgröße schaffte Loren mit der italienischen Produktion „Und dennoch leben sie“, für den sie als beste Hauptdarstellerin mit dem „Oscar“ ausgezeichnet wurde. 1991 erhielt sie zudem den „Oscar“ für ihr Lebenswerk.