Die Soul-Oma heiratete nach buddhistischem Ritus. Bryan Adams sang, Herbert Grönemeyer redete – auch ein Bismarck-Erbe aus Hamburg war dabei.

Zürich/Hamburg. Minutenlang regnete es Rosen aus einem Hubschrauber auf die Hochzeitsgäste herab, Bryan Adams sang „All for love“, und Deutschlands Knödelbarde Herbert Grönemeyer hielt eine ergreifende Rede: So feierte Tina Turner, vor 73 Jahren als Anna Mae Bullock geboren, ihre Hochzeit mit dem deutschen Musikmanager Erwin Bach, 57. Wie die Schweizer Zeitung „Blick“ berichtet, waren die 120 Promi-Gäste an der Zürcher „Goldküste“ nur in Schwarz und Weiß gewandet, Tina Turner selbst habe einen schwarzen Stoff getragen. Offizielle Bilder von ihr gibt es nicht, die meisten Fotos schossen Paparazzi bei der Ankunft der Gäste und sogar aus einem Hubschrauber.

Auch das Ufer des Zürich-Sees war gesperrt, denn die Hochzeitszeremonie sollte nach buddhistischem Ritus abgehalten werden. Dazu gehört eine Wassersegnung, bei der normalerweise jeder Hochzeitsgast dem Brautpaar Wasser über die Hände gießt. Tina Turner bekennt sich seit den siebziger Jahren zum Buddhismus, seit ihrer endgültigen Trennung von ihrem ersten Mann Ike (1931-2007), mit dem sie seit den Sechzigern große Erfolge gefeiert, der sie aber auch schwer misshandelt hatte.

Zu den Gästen zählten neben der amerikanischen TV-Ikone Oprah Winfrey und zahllosen Größen aus dem TV- und Musik-Business wie Arthur Cohn auch Carl-Eduard („Calle“) von Bismarck mit seiner dritten Frau Nathalie Bariman. Von Bismarck, der in Zürich geboren wurde und unter anderem in Friedrichsruh am Hamburger Stadtrand lebt, hatte vor Jahren Schlagzeilen produziert, weil er seine Aufgabe als CDU-Abgeordneter im Deutschen Bundestag offenbar nicht so ernst nahm. Das Mandat gab er später auf.

Tina Turner und Bach sind seit mehr als 25 Jahren ein Paar. Die Soul- und Pop-Sängerin hat inzwischen die Schweizer Staatsbürgerschaft. Berichterstatter waren zu der Hochzeit nicht zugelassen, vor dem Anwesen drängten sich etliche Fotografen und Schaulustige. Eine deutsche Turner-Verehrerin, die stundenlang vor der Villa ausgeharrt hatte, erlitt nach Angaben der Zeitung „Tages-Anzeiger“ einen Schwächeanfall und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

TV-Talkerin Winfrey bedankte sich mit ihrem Erscheinen wohl auch für ein Ständchen, das Turner ihr vor neun Jahren zu ihrem 50. Geburtstags dargebracht hatte. Sie freue sich auf eine „unvergessliche Party“, sagte Winfrey Reportern der Zeitung „Sonntags-Blick“, die sie beim Joggen vor dem Zürcher Luxus-Hotel „Dolder“ trafen.