Warum es in Fußballstadien Brasiliens extrabreite Sitze zum halben Preis geben wird

Fettleibige Menschen haben einen Anspruch darauf, schick in Schale zu sitzen. Deswegen genießen sogenannte eingefleischte Fans bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien umfangreiche Vorzüge. Sie dürfen sich in den Stadien auf extra verstärkten Sitzen niederlassen.

Die sind zudem doppelt so breit wie jene, die für körperlich standardisierte Anhänger des globalen Kicks vorgesehen sind. Die XXXXXL-Fans zahlen dafür aber nur den halben Preis. Schon vor dem Anstoß ist die Taktik klar: Der Runde muss ins Eckige.

Dicke gibt es in Brasilien in Hülle und Fülle – und sie nehmen auch noch zu. Sie gehören zur Kategorie der „Menschen mit besonderen Bedürfnissen“. Der öffentliche Raum ist voll von besonderen Bedürfnissen. In Bussen und Bahnen, in Ämtern und Banken müssen Sitzgelegenheiten für Kunden mit erhöhtem Platzrisiko reserviert werden. Auch hierzulande sind Beleibte beliebt.

Manch Dicker ist mit seiner imposanten Ausstrahlung im Fernsehen so über sich hinausgewachsen, dass sich der Bildschirm wölbte. Seit es die modernen Flachbildfernseher gibt, passen pralle Darsteller allerdings in kein Format mehr.

Aber das dicke Ende kommt noch. Wie weist man eigentlich nach, ab wann ein Bauch eine Plauze ist? Sind TÜV-geprüfte Hosenträger zwingend vorgeschrieben, um die Masse zusammenzuhalten, wenn die Haut nach Gebietserweiterung strebt?

Experten von Körperschaften fordern darum, alle Menschen umfassend zu vermessen. Damit nicht geschummelt wird, sollen Messdiener eingesetzt werden. Die Messdaten werden in den Personalausweis eingetragen. Der funktioniert wie eine Rabattkarte. Dicke HSV-Freunde zum Beispiel, die sich noch nicht verdünnisiert haben, zahlen für das Spiel dann nicht den vollen Preis. Beileibe nicht.