Hingabe ist ihr Leitmotiv, das Nomadentum ihre gewählte Lebensform: Die Hamburger Schauspielerin Gilla Cremer ist mit ihrem Ein-Frau-Unternehmen "Theater Unikate" einzigartig. Vielschichtige Frauenfiguren sind ihr Spezialgebiet. Ob als Mobbingopfer oder als Hippiekind, als "Hildegard Knef" oder "Lale Andersen", die sie nun zweimal im Thalia-Theater spielen wird. Es ist auch harte Arbeit, die die in Königswinter geborene 54-Jährige viel Kraft kostet.

Bei Gilla Cremer zu Hause im Stadtteil Hoheluft stolpert man an jeder Ecke über Requisiten. Hier brütet sie über neuen Theaterabenden, die sie erst in Hamburg und dann auf Reisen durch Deutschland, Österreich und die Schweiz oder auch mal in Taiwan vorführt. Ein roter VW-Bus ist ihr ständiger Begleiter.

"Es ist eine Kunst, die Emotionen nicht vorgekocht aus dem Einmachglas zu servieren, sondern gegenwärtig zu sein, alles zu versuchen, frisch zu empfinden", sagt Gilla Cremer. Die Freiheit, der Abenteuergeist ihres selbstbestimmten Lebens sind oft hart erkauft mit der Unsicherheit, wie es weitergeht. Dann helfen nur Yoga-Übungen in der kargen Freizeit, die sie ansonsten gerne mit ihrem Lebensgefährten, einem Koch, und ihren beiden Kindern teilt.

Zweimal hat sie allen Hausrat verkauft und ist auf Reisen gegangen. Vielleicht bald wieder. So bleibt die Hingabe frisch.