Der Lotsendienst ist ähnlich organisiert wie ein Taxistand: nach einem "Job" reiht sich ein Lotse hinten auf einer Liste, der Börtliste, wieder ein. Hafenlotsen kommen dabei auf mehrere Einsätze pro Tag. Sie wechseln sich mit den Elblotsen in Höhe Teufelsbrück ab. Die Elblotsen haben ihr Revier in zwei Bezirke aufgeteilt: Hamburg bis Brunsbüttel und Brunsbüttel bis zur Seestation in der Deutschen Bucht. Ein Elblotse übernimmt daher in der Regel ein Schiff in Hamburg, wechselt in Brunsbüttel und begleitet ein anderes Schiff wieder zurück nach Hamburg. Sein Kollege übernimmt den Frachter mit Ziel Nordsee und lotst ihn durch die tückische Elbmündung bis zur Position des früheren Feuerschiffs "Elbe 1". Dort kreuzt die Seestation der Lotsen, ein Versorgungsschiff im Stil eines Katamarans, auf dem Lotsen essen, duschen und auch kurz schlafen können - bis sie in der Liste wieder oben anstehen und ein Schiff zurück bis Brunsbüttel begleiten, wo der nächste Lotse übernimmt. Nach einer solchen "Rundreise" haben Lotsen je nach Schiffsaufkommen 10 bis 24 Stunden Pause - dann geht es wieder los, rund um die Uhr. Nach vier Monaten Unregelmäßigkeit gibt's 21 Tage Urlaub.