Am 5. Februar kommt “The Spirit“ ins Kino. Der Held ist ein Polizist, der nach seiner Ermordung weiterlebt. Er verteidigt seine Stadt gegen...

Am 5. Februar kommt "The Spirit" ins Kino. Der Held ist ein Polizist, der nach seiner Ermordung weiterlebt. Er verteidigt seine Stadt gegen Schurken, besitzt keine Superkräfte, überlebt aber auch die tödlichsten Attacken. Schöne Frauen sind nicht weit, wenn er für die Gerechtigkeit kämpft. "The Spirit" ist ein Film, der aus der Comic-Vorlage von Will Eisner weder einen Realfilm, noch eine Animation macht, sondern eine optisch aufwendige Mischung aus comic-hafter Übertreibung und Resten von Realismus.

Frank Miller, selbst renommierter Comic-Zeichner ("300") und Koregisseur der Comic-Verfilmung "Sin City" hat Regie geführt. Er wollte "The Spirit" zuerst nicht verfilmen, denn der Zeichner des Original-Comics, der 2005 gestorbene Will Eisner, war sein Freund und Mentor. Aber dann überlegte er es sich anders. Miller aktualisierte und veränderte den Stoff. Umstritten ist eine Szene, in der Jackson und Johansson in Uniformen der Waffen-SS vor Nazi-Insignien und einer Hitler-Büste agieren. Der Regisseur meint, es gab dafür gute Gründe. "Eisner hat in den 40er-Jahren gearbeitet. Damals war die faschistische Gefahr enorm. Aus Japan, Italien und Deutschland. Und es gibt keinen besseren Schurken als Hitler. Stalin war noch ein viel schlimmerer Mann, genau wie Mao Tse-tung. Aber Adolf Hitler sieht wirklich furchterregend aus. Und Hakenkreuze sind echt cool. Außerdem sah Scarlett auch sehr gut als SS-Offizier aus. Es war auch ein kleine Reverenz an Bertolt Brecht."

Nun ja. Darüber kann man ja wohl geteilter Meinung sein. Grundsätzlich lohnt sich aber Millers Lust aufs visuelle Risiko. Miller: "Um Eisner zu ehren, musste ich so abenteuerlustig sein, wie er gewesen ist. Also habe ich wenig Respekt gezeigt, denn ich wusste, der alte Mann würde sonst aus seinem Grab kommen und mich zusammenschlagen."

Mit seinem verstorbenen Freund teilt Miller zwei Vorlieben: schöne Frauen und New York. "Ich mag an dieser Stadt ihre Unmöglichkeit. Sie liegt auf einer Insel, entwickelt sich vertikal und nicht horizontal. Du triffst dort ständig Menschen aller Rassen, Religionen und so weiter. Also muss man sich arrangieren."

Etwas leidenschaftsloser sieht er Hollywood und den Appetit der Traumfabrik auf neue Geschichten. "Hollywood ist wie eine große Glaskugel, in der Inzucht herrscht. Ab und zu braucht es eine Infusion von außen. In den 40er- und 50er-Jahren bekam es die von Romanautoren, jetzt von Comic-Autoren. Hollywood braucht das, um am Leben zu bleiben. Es ist eine gesunde Sache - und zyklisch."