Bremer Canyon. Bei einem Killerwal-Angriff verteidigte sich eine Gruppe Pottwale auf ungewöhnliche Art. Wal-Beobachter filmten das Spektakel.

Ein außergewöhnlicher Kampf zwischen Pottwalen und Orcas, auch Killerwale genannt, wurde vor kurzem von einem australischen Wahlbeobachtungsunternehmen dokumentiert. Die Meeresbiologin Jennah Tucker berichtet auf der Facebook-Seite des Unternehmens von ihren Beobachtungen vor der australischen Küste. Im Bremer Canyon, einem Gebiet, in dem immer wieder Wale beobachtet werden können, folgte das Schiff demnach einer Gruppe Orcas, als diese plötzlich einen Angriff starteten.

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Killerwale attackieren Pottwale, die müssen sich wehren

Der richtete sich allerdings nicht gegen das Schiff der Walbeobachter, sondern gegen eine Gruppe aus fünf Pottwalen, darunter ein Jungtier. „Als wir uns näherten, wirkten die Pottwale verzweifelt und erschöpft“, beschreibt Tucker ihre Beobachtungen. Die Orcas hätten einen der Pottwale gezielt angegriffen und diese sich verteidigt: „Der Kopf eines der größeren erwachsenen Tiere tauchte mit weit geöffnetem Maul aus der Wasseroberfläche auf und zeigte seinen kräftigen, mit Zähnen besetzten Unterkiefer.“

Anschließend sei eine „große dunkle Blase“ an die Wasseroberfläche gestiegen, bei der Tucker wohl zunächst von Blut ausging und daher vermutete, den Killerwalen sei es tatsächlich gelungen, den wesentlich größeren Pottwal zu töten. Doch plötzlich hätten die Orcas den Angriff abgebrochen und sich wieder entfernt. Dabei beobachtete die Meeresbiologin, dass einige von ihnen Fleischstücke im Maul trugen. Die Pottwale blieben weiter eng beisammen und in sicherer Entfernung.

Pottwale schlagen Killerwale in die Flucht – mit Kot

Ob es sich bei dem erbeuteten Fressen tatsächlich um Pottwalfleisch handelt, ist laut Tucker aber unklar. Denn es könnte auch sein, dass die Killerwale den Pottwalen nur Teile ihrer eigenen Beuten, etwa eines Riesenkalmaren, stahlen. Weitere Hinweise auf einen verletzten oder gar getöteten Pottwal konnten die Walbeobachter nicht erkennen und auch bei der dunklen Blase handelte es sich nicht um das vermutete Blut.

Bei der Betrachtung ihrer Fotos und Videos kamen sie zu dem Schluss, dass es sich stattdessen um Kot handelte. „Pottwale sind dafür bekannt, dass sie bei Bedrohung ihren Darm entleeren, was als Notfall- oder Verteidigungsentleerung bezeichnet wird. Die Durchfallwolke, die entsteht, wenn der Wal mit dem Schwanz durch seinen Kot wedelt, soll Raubtiere abschrecken“, erklärt Tucker den ungewöhnlichen Abwehrmechanismus.

Die rötliche Farbe des Kots stammt von dem Hauptnahrungsmittel der Meeresbewohner: Tintenfisch. Vorfälle wie diese werden laut Tucker nur sehr selten beobachtet oder dokumentiert. Videos des Vorfalls veröffentlichten die Walbeobachter auf der Plattform Instagram.

fgö