Berlin. In den USA feiern Millionen Menschen das Himmelsereignis am 8. April. In Deutschland gibt es an diesem Tag einen Kometen zu bestaunen.

In den USA bereiten sich derzeit Millionen Menschen darauf vor, die totale Sonnenfinsternis am 8. April zu feiern: Es werden Reisen gebucht, Partys organisiert, Kinder bekommen schulfrei – alles, um das seltene Himmelsereignis zu erleben. Immerhin dauert es 20 Jahre, bis es in Amerika wieder so weit ist.

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Wann ist die nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland?

Die Menschen in Deutschland konnten die spezielle Konstellation, bei der sich der Mond komplett vor die Sonnenscheibe schiebt, zuletzt vor 25 Jahren, im August 1999, erleben – und es wird auch noch sehr lange dauern, bis sich Ähnliches wiederholt. Die nächste totale Sonnenfinsternis in Deutschland wird Berechnungen zufolge am 4. September 2081 stattfinden.

Denn nur wenn man sich auf der Erde an einem Ort im Schatten des Mondes befindet, nimmt man das Phänomen komplett wahr – von anderen Punkten der Erde aus ist es nur zum Teil oder gar nicht zu sehen.

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Wann ist die nächste Sonnenfinsternis in Deutschland?

Zwar wird es im Oktober 2024 schon die nächste Sonnenfinsternis geben – allerdings nur für den äußersten Süden Südamerikas. Am 29. März 2025 ist es wieder über Deutschland so weit. Leider wird dann von hier aus gesehen nur ein sehr kleiner Teil der Sonnenscheibe beschattet. Die größte Verfinsterung wird auf Sylt mit maximal 25 Prozent Bedeckung erreicht, in Hamburg immerhin noch mit rund 20 Prozent.

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Die nächste von Deutschland aus besser wahrnehmbare Finsternis ist dann am 12. August 2026. Wer in dieser Zeit Urlaub hat: In Teilen Spaniens und Islands wird sie total sein. Hierzulande wird immerhin der größte Teil der Sonnenscheibe bedeckt – allerdings in der Phase des Sonnenuntergangs, also absehbar bei schlechten Lichtverhältnissen.

Sonnenfinsternis in Europa und Deutschland: Die nächsten Termine

Für eine totale Sonnenfinsternis müssen sich die Menschen in Deutschland dagegen noch sehr lange gedulden: Erst am 3. September 2081 ist es wieder so weit – über dem Gebiet des Bodensees. Rund ein halbes Jahrhundert später, am 7. Oktober 2135, auch in Norddeutschland. Das sind die nächsten Termine für Sonnenfinsternissen über Deutschland im Überblick:

  • 12. August 2026: Partielle Sonnenfinsternis (total über Teilen Grönlands, Island und Teilen Spaniens)
  • 2. August 2027: Partielle Sonnenfinsternis (total über dem südlichen Mittelmeerraum)
  • 26. Januar 2028: Partielle Sonnenfinsternis (größte Verdunkelung über dem Südwesten)
  • 1. Juni 2030: Partielle Sonnenfinsternis (während des Sonnenaufgangs)
  • 15. März 2033: Totale Sonnenfinsternis (Über dem Gebiet des Amazonas)
  • 9. September 2035: Ringförmige Sonnenfinsternis (Maximale Sichtbarkeit in Ostasien)
  • 5. Februar 2037: Hybride Sonnenfinsternis (Pfad durch Zentralafrika)
  • 28. April 2040: Partielle Sonnenfinsternis (Sichtbar in den frühen Morgenstunden in Australien)
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Andere Himmelsereignisse: Wie wäre es mit einer Mondfinsternis – oder einem Kometen?

Aber es tut sich ja auch anderes am Sternenhimmel: So ist eine partielle Mondfinsternis über Mitteleuropa für den 18. September angekündigt. Sie findet in der zweiten Hälfte der Nacht vom 17. auf den 18. September statt, der Höhepunkt wird um 4.44 Uhr sein. Eine Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond den Schatten durchläuft, den die von der Sonne beschienene Erde wirft. Der Mond wird im Schatten der Erde sozusagen „unsichtbar“. Sonne, Erde und Mond müssen dazu also auf einer Linie liegen.

In der Dämmerung nach Nordwesten blicken

Und auch in Deutschland lohnt es sich unbedingt, am 8. April in den Sternenhimmel zu schauen. Der Komet Pons-Brooks rast an der Erde vorbei und ist in den kommenden Tagen am sichtbarsten. Nur alle 71 Jahre kommt er der Erde so nahe. Man könne ihn mit dem Fernglas sehen, so Uwe Pilz, der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde: „Der Komet ist recht niedrig am Abendhimmel.“ Um ihn zu sehen, müsse man am Abend nach Nordwesten blicken. „Man sollte mit der Beobachtung beginnen, wenn die Dämmerung weit fortgeschritten, aber der Himmel noch nicht ganz dunkel ist“. Er ist jetzt gerade am besten zu sehen, sofern das Wetter mitspielt. Am 10. April sei Schluss.

Der vermutlich rund 30 Kilometer große Komet ist circa 240 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Man sieht übrigens nicht den eigentlichen Kometen, sondern die Koma – eine nebelige Hülle um den Kometenkern. Sie und der berühmte Schweif entstehen, wenn solche Himmelskörper auf ihrer Umlaufbahn in Sonnennähe kommen und sich erwärmen. Bei Pons-Brooks soll der Schweif etwa zehn Millionen Kilometer lang sein. Das muss doch zu sehen sein!