Berlin/Black Rock City. Ursprünglich als spektakuläres Festival geplant, nahm der „Burning Man“ dieses Jahr eine dramatische Wendung. Ein Mensch starb.

Zehntausende Besucher des Wüsten-Festivals "Burning Man" sitzen nach heftigen Regenfällen am Wochenende im US-Bundesstaat Nevada vorübergehend auf dem Gelände fest. Der Sheriff von Washoe County teilte mit, dass alle Zugänge zum Gelände gesperrt wurden. Die Organisatoren des Festivals baten die Besucher, Nahrung und Wasser zu sparen. "Wenn ihr zu viel habt, teilt mit euren Nachbarn", verkündeten sie.

Tragischer Todesfall bei "Burning Man"

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© Julie Jammot/AFP

Ein Todesfall, der sich in der Nacht zu Sonntag auf dem Festivalgelände ereignet, wird mit den Regenfällen in Verbindung gebracht. Das Unglück habe sich "während des Regens" ereignet. Die Organisatoren von "Burning Man" gaben gegenüber CNN an, dass der Tod "nicht mit dem Wetter in Verbindung steht." Am Freitag hatte das Rettungspersonal auf einen Notruf reagiert, konnte den 40 Jahre alten Mann jedoch nicht wiederbeleben. Nähere Einzelheiten zu dem Vorfall wurden zunächst nicht mitgeteilt. Die Pershing County Sheriff's Office führt derzeit eine umfassende Untersuchung durch.

Am Sonntag äußerte sich Präsident Joe Biden gegenüber Reportern in Delaware und drückte sein Beileid aus. Er erklärte, dass er über die Situation beim "Burning Man" informiert sei. Das Weiße Haus stehe in Kontakt mit den örtlichen Behörden, um die neuesten Entwicklungen zu verfolgen. Auch Präsident Biden hatte keine Informationen über die genaue Todesursache, wie die "Washington Post" am Sonntag berichtete. Auch interessant: Warum Joe Biden bald ein Amtsenthebungsverfahren droht

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"Burning Man": DJ Diplo und Chris Rock verlassen Festivalgelände zu Fuß

Das Festival zieht Künstler, Techno-Fans und Neugierige aus aller Welt an und bietet Musik und Kunstaktionen. Die Teilnehmer errichten in der Wüste eine temporäre Stadt namens Black Rock City. Ein zentrales Ritual ist das Verbrennen der überdimensionalen Holzstatue "Burning Man". "Derzeit sind alle Verbrennungen verschoben", so die Organisatoren.

Die heftigen Regenfälle in diesem Jahr fielen auf trockenes Wüstengelände und verwandelten den Boden in ein Schlammbad.
Die heftigen Regenfälle in diesem Jahr fielen auf trockenes Wüstengelände und verwandelten den Boden in ein Schlammbad. © David Crane/dpa

Einige prominente Gäste des Festivals wurden in der Not erfinderisch: DJ Diplo und Schauspieler Chris Rock verließen das Gelände zu Fuß über einen Notfallweg im Schlamm, bis sie von einem Pickup-Truck eingesammelt wurden. Diplo habe sich auf den Weg gemacht, um am Abend ein Konzert in Washington spielen zu können, ein Fan habe ihm und Rock die Mitfahrgelegenheit angeboten, schrieb Diplo zu einem Video auf Instagram, das die beiden auf dem Fahrzeug zeigte. Andere Festivalbesucher wanderten kilometerweit durch den Schlamm, um Hauptstraßen außerhalb des Geländes zu erreichen.

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Schlammiges Abenteuer: Wie Festivalbesucher mit den ungewöhnlichen Bedingungen umgehen

Darunter auch Neal Katyal, ehemaliger stellvertretender Generalanwalt unter Barack Obama. Er berichtete auf X, ehemals Twitter, von einer fast zehn Kilometer langen Wanderung vom abgelegenen Gelände am späten Samstagabend. Er warnte davor, diesen Weg ohne angemessene Vorbereitung zu versuchen, da er sehr rutschig und der Schlamm wie Zement sei. Es gebe auch Stellen mit Treibsand-ähnlichen Eigenschaften.

"Niemand sollte dies versuchen, es sei denn, er ist in guter Verfassung und Teil einer Gruppe. Es war ziemlich hart und wird schwieriger, wenn es regnet. Raten Sie Ihren Freunden von dieser Wanderung ab, es sei denn, Sie glauben wirklich, dass sie es sicher schaffen. Es gibt tückische Stellen, an denen es rutschiger ist, als auf Eis zu laufen", schreibt er auf X. Beim Festival und während des Großteils der Wanderung habe es keinen Mobilfunkempfang gegeben.

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Ob die Besucher wie geplant am Montag die Heimreise antreten können, ist noch unklar. Die Organisatoren erklärten, dass das Tor so schnell wie möglich geöffnet werden soll, sobald dies sicher ist. Der Zeitpunkt hänge von den Wetterbedingungen ab. Lesen Sie hier: Was Autofahrer bei plötzlichem Starkregen beachten sollten

"Burning Man": Rekordregen und die Herausforderung für die Veranstalter

Die heftigen Regenfälle in diesem Jahr haben das trockene Wüstengelände in ein Schlammfeld verwandelt. Innerhalb weniger Stunden fiel so viel Regen wie normalerweise in zwei bis drei Monaten, berichtet CNN. Am Montag könnte die Sonne zurückkehren. Im vergangenen Jahr war das Festival von extremen Hitze geprägt, mit Temperaturen um die 40 Grad Celsius.

Fotos von der Veranstaltung zeigen Teilnehmer, die mit Müllsäcken an den Füßen durch den Schlamm waten.
Fotos von der Veranstaltung zeigen Teilnehmer, die mit Müllsäcken an den Füßen durch den Schlamm waten. © Julie JAMMOT / AFP

Im Jahr 2022 hatten sich bis zu 75.000 Menschen in der Wüstenstadt versammelt. Genaue Angaben über die Zahl der in diesem Jahr gestrandeten Festival-Besucher lagen zunächst nicht vor. Enden sollte das Event in diesem Jahr eigentlich nach neun Tagen am Sonntag. Auch interessant: Unwetter und Starkregen – Ist das die neue Normalität?

Der US-Künstler Larry Harvey (1948-2018) zählte 1986 zu den Mitbegründern des zunächst kleinen Happenings an einem Strand in San Francisco. Nach größerem Zulauf wurde die Veranstaltung 1990 in die Wüste von Nevada verlegt. (soj/dpa)