Zagreb/Berlin. Kroatien-Urlaub war dieses Jahr vergleichsweise teuer – bis jetzt. Warum fallen plötzlich die Preise um teilweise bis zu 50 Prozent?

Wer in diesem Sommer noch günstig Urlaub machen will, der kann in Kroatien jetzt richtige Schnäppchen schlagen. Die Preise zahlreicher Unterkünfte sinken drastisch – teilweise um 50 Prozent und mehr. Damit reagieren die Gastgeber auf eine aktuelle flächendeckende Stornierungswelle.

Laut einer Mitarbeiterin vom Reisebüro ADAC Berlin-Mitte sei der Markt derzeit sehr wechselhaft. Täglich würden sich die Preise ändern. TUI-Pressesprecherin Vanessa Nöhr ergänzt, dass dank Sonderaktionen und Restverfügbarkeiten Gäste derzeit attraktive Preise für einen Kroatien-Urlaub finden können. Kurzentschlossene sollten sich im Reisebüro beraten lassen.

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Urlaub in Kroatien: Unterkünfte zwischen zehn und 40 Prozent billiger

Das österreichische Nachichtenportal "Kosmo" berichtet indessen von Preisnachlässen zwischen zehn und 40 Prozent. Einige Onlineplattformen bieten derzeit sogar noch höhere Rabatte. Beim Reisebuchungsportal Booking.com etwa wird etwa ein Appartement mit Meerblick in Komarna in Süddalmatien für fünf Nächte und zwei Personen statt für 774 Euro nun für 356 Euro angeboten – eine Ersparnis von 54 Prozent.

Auch auf dem Vergleichsportal Check24 sind viele Angebote drastisch reduziert. Ein Doppelzimmer im Hotel für zwei Personen inklusive Frühstück in dem Ort Marija Bistrica (Mittelkroatien) ist um 65 Prozent weniger zu haben.

Strandenge in Kroatien: In Crikvenica an der nördlichen Adriaküste drängen sich die Urlauber.
Strandenge in Kroatien: In Crikvenica an der nördlichen Adriaküste drängen sich die Urlauber. © AFP | DENIS LOVROVIC

Der Grund dafür sei laut Igor Popović, Mitinhaber der Agentur Adriagate, die 12.000 Wohnungen entlang der Adriaküste verwaltet, dass viele Gastgeber im Vorfeld die Preise stark angezogen hätten. Jetzt versuchen vor allem Luxusunterkünfte, mit günstigen Last-Minute-Angeboten zu locken. "Als die Gäste das bemerkten, stornierten sie ihre Buchungen auf Plattformen wie Booking.com oder Airbnb, in der Hoffnung, günstigere Angebote zu finden", sagte er zu "Kosmo".

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Kroatien: Hohe Preise und Waldbrände vermiesen Urlaube

Doch nicht nur die hohen Preise für Unterkünfte haben zuletzt viele Touristen verschreckt. In Kroatien zogen die Preise für Restaurantbesuche oder andere Urlaubsaktivitäten kräftig an.

Immer wieder berichten kroatische Medien über Extrembeispiele wie etwa die Fünf-Euro-Eiskugel in der Unesco-Weltkulturerbe-Altstadt von Dubrovnik, einen 22-Euro-Burger im malerischen Rovinj oder elf Euro für einen 0,1 Liter Aperol Spritz in der Innenstadt des dalmatinischen Šibenik. Wirtschaftsexperten sehen für den Preisanstieg unter anderem die grassierende Inflation und Kroatiens Beitritt zur Euro-Zone verantwortlich, wie der Bayerische Rundfunk berichten.

Ein Restaurant im Hafen von Fazana: Touristen sind für Kroatien eine wichtige Einnahmequelle.
Ein Restaurant im Hafen von Fazana: Touristen sind für Kroatien eine wichtige Einnahmequelle. © Darko Bandic/AP/dpa

Ein weiterer Grund für die Stornierungswelle dürften auch die Waldbrände sein, die aufgrund der langanhaltenden Hitze zuletzt auch in Kroatien wüteten. Erst Ende Juli waren die Flammen an das beliebten Touristenziel Dubrovnik herangerückt, zudem gab es Berichte über vom Feuer ausgelöste Landminen.

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