Rein ins kühle Nass oder lieber nicht? Die Entscheidung hängt auch von der Wasserqualität ab. Hier können Sie bedenkenlos baden.

Handtuch, Sonnencreme und Badehose einpacken und ab an den See oder nächsten Strand. Baden gehen gehört einfach zum Sommer dazu. Um sich in Seen, in Flüssen oder im Meer abkühlen zu können, sollte das Wasser allerdings auch sauber sein. Deswegen wird die Qualität der Badegewässer in Europa regelmäßig von der Europäischen Umweltagentur (EEA) geprüft. Dabei wird das Wasser auf Bakterien untersucht, die Menschen krank machen könnten.

Zuletzt wurden die Badegewässer 2022 analysiert. Die Ergebnisse liegen jetzt vor und insbesondere in Deutschland sieht es gut aus: Die meisten Badegewässer hierzulande haben eine hervorragende Wasserqualität. Nur 14 der mehr als 2200 untersuchten Badestellen wurden mit mangelhaft bewertet. Dazu zählen unter anderem der Achterdieksee in Bremen, der Hinbergsee in Mecklenburg-Vorpommern, der Neustädter See in Sachsen-Anhalt, der Garchinger See bei München und eine von mehreren Badestellen am See Freigericht-Ost im Nordwesten Bayerns. Dort wird zu Badeverboten oder Warnhinweisen geraten.

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Baden im Urlaub: Wasserqualität europaweit gut – mit Ausnahmen

Im europäischen Vergleich bedeutet das erneut einen Platz im vorderen Mittelfeld: Auf den vorderen Rängen unter den 29 untersuchten Ländern liegen diesmal Zypern, Österreich, Griechenland und Kroatien. Es folgen Dänemark, Malta, Bulgarien und Rumänien, ehe Deutschland auf Rang neun kommt. Die Schlusslichter bilden Polen, die Slowakei, Ungarn und Estland.

Hinein ins kühle - und in der Mehrheit der Fälle auch saubere - Nass.
Hinein ins kühle - und in der Mehrheit der Fälle auch saubere - Nass. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Im EU-Durchschnitt wurde die Badewasserqualität von 85,7 Prozent der Gewässer als exzellent eingestuft, 95,9 Prozent erfüllten zumindest die EU-Mindeststandards. Das bestätige den positiven Trend der Vorjahre, merkte die EEA in ihrer Untersuchung an.

Wasserqualität: Küstengewässer schneiden insgesamt besser ab

Während es sich bei deutschen Badestellen überwiegend um Binnengewässer, also vor allem Seen und Flüsse, handelt, machen Küstengewässer EU-weit gut zwei Drittel aller Badestellen aus. Diese haben generell eine bessere Wasserqualität als Binnengewässer, was nach EEA-Angaben daran liegt, dass sich das Wasser an den Küsten häufiger erneuert und die dortigen Gewässer größere Möglichkeiten haben, sich selbst zu reinigen. Viele Badeorte im Inland befinden sich dagegen an relativ kleinen Seen und Teichen sowie an Flüssen mit geringer Strömung. Besonders im Sommer sind solche Binnengewässer demnach anfälliger für kurzfristige Verschmutzungen etwa durch Starkregen und Dürren.

Die Badewasserqualität hat sich in Europa in den vergangenen Jahrzehnten insgesamt erheblich verbessert. Das liegt nach EEA-Angaben unter anderem an einer systematischen Überwachung und Bewirtschaftung der Badestellen sowie großen Investitionen in städtische Abwasseraufbereitungsanlagen.

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Der Anteil der Badegewässer mit schlechter Qualität ist europaweit betrachtet über die Jahre zurückgegangen und seit 2015 relativ stabil geblieben. Nur in 315 der fast 22.000 untersuchten Gewässer wurde diesmal eine mangelhafte Wasserqualität festgestellt. (lro/dpa)