In Texas fährt ein Auto unkontrolliert in eine Menschengruppe wartender Migranten. Acht Menschen sterben, viele weitere sind verletzt.

Bei einem schweren Verkehrsunfall in einer Grenzstadt im Süden der USA sind am Sonntag acht Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr der Stadt Brownsville im Bundesstaat Texas teilte mit, sieben Personen seien am Ort des Geschehens gestorben. Zehn Verletzte seien in örtliche Krankenhäuser gebracht worden, eine Person erlag dort ihren schweren Wunden, wie ein Polizeisprecher dem Sender CNN mitteilte.

Demnach soll ein Geländewagen unkontrolliert in eine wartende Menge an einer Bushaltestelle gefahren sein. Die Bushaltestelle befindet sich vor einer Obdachlosenunterkunft unter anderem für Migranten, sodass sich auch mehrere Einwanderer unter den Opfern befinden, wie CNN unter Berufung auf Polizeiangaben berichtete.

Ob der Fahrer die Kontrolle über den Wagen verloren habe oder absichtlich in die Gruppe gesteuert sei, dazu wollten sich die Behörden bisher nicht äußern. Die Polizei und die Feuerwehr von Brownsville sprachen zunächst von einem „schweren Unfall“. Am Montag ist eine Pressekonferenz der Behörden angesetzt, bei der es mehr Informationen geben solle.

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Unfallfahrt: Überwachungskamera filmt tödliche Kollision

Der Direktor der Unterkunft, Victor Maldonado, spricht gegenüber CNN von 20 bis 25 Personen, die an der Haltestelle auf den Bus warteten. Ein Überwachungsvideo, das er der Polizei übergeben hat, zeigt den Moment, in dem der Wagen unkontrolliert auf die wartenden Menschen prallt.

Maldonado zufolge kollidierte das Auto schon ungefähr zehn Meter vor den Opfern mit einem Hindernis, woraufhin der Wagen die Kontrolle verlor. Kurz nach dem Aufprall liefen Maldonado und andere Kollegen zum Unfallort, wo sich ihnen ein schrecklicher Anblick bot. Einige der Opfer des Unfalls waren erst vor ein bis zwei Tagen als Migranten aus Venezuela in der Unterkunft angekommen, berichtete er CNN.

Täter kooperiert nicht mit der Polizei und gibt mehrfach falsche Namen an

Noch am Unfallort hielten Zeugen den Fahrer fest bis die Einsatzkräfte eintrafen, sagte ein Polizeisprecher auf einer Pressekonferenz am Sonntag. Demnach wurde er vorerst wegen rücksichtslosem Fahren festgenommen, weitere Anklagen könnten folgen.

Bei dem Fahrer handelt es sich Behördenangaben zufolge um einen Mann hispanischer Abstammung. Bisher weigere er sich mit den Behörden zu kooperieren und gab mehrfach falsche Namen an, wie CNN berichtete. So mussten Fingerabrücke genommen werden, um die Identität zu ermitteln. Ergebnisse stehen noch aus.

Brownsville liegt direkt an der Grenze zu Mexiko. US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas hatte die Stadt am Freitag besucht und Migranten vor einem illegalen Grenzübertritt gewarnt. Die Lage an der Südgrenze der USA zu Mexiko ist seit langem angespannt angesichts einer großen Zahl von Migranten, die versuchen in die Vereinigten Staaten zu gelangen. (fmg/dpa)