Los Angeles. Hollywoodstar Kevin Costner und seine Frau Christine Baumgartner trennen sich nach 18 Jahren Ehe – und rüsten sich für das Verfahren.

Was typisch deutsch an seiner Frau wäre, wurde Kevin Costner einmal in einem Interview gefragt. „Sie ist dickköpfig“, antwortete er. „Aber das sind vielleicht alle Ehefrauen, unabhängig von ihrer Nationalität.“ Christine Baumgartner, seit 18 Jahren verheiratet mit dem Hollywoodstar, hat jetzt wieder einmal ihren Eigensinn bewiesen.

Die 49-Jährige will die Scheidung. Er, der große Macher und Lenker, zweifacher Oscarpreisträger und beharrlicher Country-Musiker, kann nur reagieren. Etwas verschwurbelt liest sich die Reaktion von Costners Managements: Von „großer Bestürzung“ ist da die Rede, von „Umständen außerhalb seiner Kontrolle“, die dazu führten, dass der 68-Jährige einer „Auflösung der ehelichen Verbindung“ habe zustimmen müssen.

Mit anderen Worten: Sie will weg – er wollte, dass sie bleibt. Drei Kinder haben die beiden, sie sind 12, 14 und 15 Jahre alt. Baumgartner beantragte am Montag das Sorgerecht. Costners Reaktion: Er beantragte am Dienstag ebenfalls das Sorgerecht. Alle Zeichen deuten auf eine Scheidung hin, bei der die Anwälte beider Seiten gut beschäftigt sein werden.

Scheidung: Kevin Costners Anwältin kämpfte schon für Angelina Jolie

Costner hat sich bereits die bekannteste Scheidungsanwältin Hollywoods gesichert: Laura Wasser, genannt die „Disso Queen“. „Disso“ steht für „dissolution“, also Auflösung. Aufgelöst hat die 54-Jährige schon die Ehen von Britney Spears, Angelina Jolie, Johnny Depp und Kim Kardashian. Von ihrer zarten Statur, ihrem Filmstar-Aussehen und ihrem Faible für Mode darf man sich nicht täuschen lassen. Ihre Mottos: „Ich blase niemandem Sonnenschein in den Hintern.“ Und: „Mädels, verdient euer eigenes Geld.“

Auch mit Ü60 ein gefragter Filmstar: Kevin Costner bei der Premiere des Netflix-Films „Highwaymen“.
Auch mit Ü60 ein gefragter Filmstar: Kevin Costner bei der Premiere des Netflix-Films „Highwaymen“. © Getty Images for Netflix | Samuel de Roman

Ihre Kanzlei hat sie von ihrem Vater übernommen, sie vertritt fast immer die reichere Seite. Früher waren es die Männer, das hat sich geändert. Im Falle Costner verkündete sie blitzschnell: „Unterhalt ist zahlbar zu den Bedingungen der vorehelich getroffenen Vereinbarungen.“ Sprich: Es gibt einen Ehevertrag. Und darüber hinaus nichts zu holen.

Kevin Costner über Noch-Ehefrau Christine: „Die schönste Frau, die ich je traf“

Bislang hat Baumgartner auch noch nichts verlangt. Die gebürtige Kalifornierin, deren Eltern aus Hamburg einwanderten, war immer bemüht, nicht als „Die Frau von...“ wahrgenommen zu werden. Was, wenn der Ehemann ein Filmstar ist, ein aussichtsloses Unterfangen bedeutet, es sei denn, man heißt Angelina Jolie.

Sie studierte Business, arbeitete als Model, versuchte sich als Handtaschendesignerin. Costner lernte sie auf dem Golfplatz kennen. 1998 trafen sie sich zufällig in einem Restaurant wieder. Bald zog sie bei ihm ein und er investierte in ihre Firma. „Christine ist die schönste Frau, die ich jemals getroffen habe“, schwärmte er, der zuvor immerhin mit Supermodel Elle Macpherson liiert war.

Kevin Costner wollte nie wieder heiraten

Das Paar pendelte zwischen Los Angeles und Costners Ranch in Aspen, alles schien perfekt. Doch einen Heiratsantrag macht Costner ihr nicht. Seine Scheidung 1994 von einer College-Liebe hatte ihn 80 Millionen Dollar gekostet. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor, zudem hat Costner einen nicht-ehelichen Sohn. „Ich werde nie wieder heiraten“, gelobte er.

Nach sechs gemeinsamen Jahren stellte Baumgartner jedoch klar, dass ihre Beziehung nur eine Zukunft hätte, wenn sie eine Familie gründen würden. Costner entschied: „Ich werde sie nicht verlieren, nur weil ich Angst habe.“ 2003 hielt er um ihre Hand an. Zur Hochzeit Ende 2004 in Aspen kamen Goldie Hawn, Jack Nicholson und Michael Douglas.

In Interviews fand Costner für seine Frau nur liebevolle Worte. Oft klangen die nach klassischer Rollenverteilung. Hausaufgaben mit den Kindern oder Speisen zubereiten – das waren ihre Aufgaben. „Frühstück ist die einzige Mahlzeit, mit der ich klarkomme“, sagt er. Im vergangen November sagte er zu dem Magazin „People“: „Sie macht unser Haus so viel schöner, all die kleinen Dinge, die sie tut… Ich glaube, es ist die Kraft der Liebe.“ Nun ist es still geworden in diesem Haus.