Berlin. Hitzefrei in Schulen ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Einen Anspruch auf darauf gibt es nicht. Was gilt in den Ländern?

  • In Deutschland wird es immer heißer
  • Einen Anspruch auf "Hitzefrei" haben Schülerinnen und Schüler aber nur unter bestimmten Voraussetzungen
  • Ein Überblick

Steigende Temperaturen und immer mehr heiße Tage: Trotzdem müssen die allermeisten Schüler in Deutschland weiterhin die Schulbank drücken. Denn einen richtigen Anspruch auf "Hitzefrei" hat hierzulande kein Kind.

Ein bundesweites Gesetz gibt es nicht, jedes Bundesland entscheidet für sich, wie es mit "Hitzefrei" umgeht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Hitzefrei: Seit wann gibt es Regel und wann gilt sie?

Laut dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation geht Hitzefrei auf einen Erlass des preußischen Kultusministers im Jahr 1892 zurück. Darin heißt es: Wenn das Thermometer um 10 Uhr vormittags und im Schatten 25 Grad zeige, dürfe der Schulunterricht in keinem Falle über vier aufeinanderfolgende Stunden ausgedehnt werden."

Heute ist Bildungs- und Schulpolitik jedoch Ländersache und jedes Bundesland hat seine eigenen Regelungen aufgestellt. Die heutigen Regelungen dazu sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.

Monat>MonatDurchschnittliche Temperatur in Deutschland (°C)>Durchschnittliche Temperatur in Deutschland (°C)
Januar1,5
Februar2,0
März5,0
April9,0
Mai14,0
Juni17,0
Juli19,0
August19,0
September15,0
Oktober10,0
November5,0
Dezember2,0

Hitzefrei an Schulen: Wie gehen die Bundesländer mit Extremtemperaturen um?

In Nordrhein-Westfalen beispielsweise heißt es im Gesetz: „Anhaltspunkt ist eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius, bei weniger als 25 Grad ist Hitzefrei nicht zulässig.“

Das Kultusministerium in Bayern betont indes, die Entscheidung liege in der Verantwortung der Schulleitungen. Die Beförderung der Schülerinnen und Schüler nach Hause dürfe zudem durch ein früheres Unterrichtsende nicht gefährdet sein.

Hitzefrei müsse mit den Eltern abgestimmt werden, damit die Betreuung sichergestellt ist, betont die Schulbehörde in Hamburg. Bei Schülerinnen und Schülern unter 14 Jahren biete die Schule zudem eine Notfallbetreuung an.

In Berlin ist der Erlass von Hitzefrei nicht an eine bestimmte Temperatur geknüpft, sondern an die Witterungsverhältnisse. Bei großer Hitze könnten sich die Schulen dann laut Senatsverwaltung für Bildung für verkürzte Unterrichtsstunden entscheiden. Dies gelte jedoch nicht für Oberstufe, die Ausbildung oder den zweiten Bildungsweg.

Hitzefrei: Was wünschen sich Elternverbände?

Eine gesetzliche Regelung wünscht sich hingegen der Bayerische Elternverband. Diese würde Schulleitungen Rechtssicherheit geben und somit ermuntern, öfter im Sinne der Kinder zu entscheiden. Eine starre Vorgabe, wann es Hitzefrei geben solle, lehne der Verband allerdings ab, betonte der Landesvorsitzende Martin Löwe.

Statistiken, wie oft an den deutschen Schulen Hitzefrei gegeben wird, gibt es laut Kultusministerkonferenz auch nicht. Allerdings scheint der spontane Abbruch des Unterrichts konträr zu den Modellen der Halbtags- und Ganztagsbetreuung zu stehen. (les/dpa)

Hitze: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wie entsteht Hitze?

Hitze kann durch Sonneneinstrahlung, hohe Umgebungstemperaturen oder andere Faktoren verursacht werden.

Welche Auswirkungen kann Hitze auf den Körper haben?

Übermäßige Hitze kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie Hitzeerschöpfung, Hitzschlag, Dehydration, Sonnenbrand und Hitzekrämpfen. Es kann auch bestehende gesundheitliche Bedingungen verschlimmern.

Wie erkenne ich die Anzeichen von Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag?

Zu den Anzeichen von Hitzeerschöpfung gehören Müdigkeit, Schwäche, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und kalte, feuchte Haut. Hitzschlag wird durch hohe Körpertemperatur, Rötung der Haut, schnellen Herzschlag, Verwirrtheit und möglicherweise Bewusstlosigkeit gekennzeichnet. Wenn diese Symptome auftreten, sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.

Welche Risikogruppen sind besonders anfällig für Hitzeschäden?

Bestimmte Personengruppen sind besonders gefährdet, unter den Auswirkungen der Hitze zu leiden. Dazu gehören ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, Personen mit chronischen Erkrankungen, Menschen, die schwanger sind, und Personen, die bestimmte Medikamente einnehmen, die ihre Fähigkeit zur Thermoregulation beeinflussen können.

Wie kann ich mich vor der Hitze schützen?

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich vor den Auswirkungen der Hitze zu schützen. Dazu gehören das Tragen leichter, luftdurchlässiger Kleidung, das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung, das Trinken von ausreichend Wasser, das Aufsuchen kühlerer Orte wie klimatisierte Räume oder Schatten, und das Vermeiden von anstrengender körperlicher Aktivität.