Menschen schicken sich gegenseitig in den April, spielen sich Streiche, machen Aprilscherze - warum eigentlich?

Seit mehreren hundert Jahren schon schicken sich Menschen gegenseitig in den April - warum eigentlich? Während der Aprilscherz eine Formulierung des 19. Jahrhunderts ist, kann das „in den April schicken“ seit dem 17. Jahrhundert belegt werden. Im Mittelpunkt des Brauchs steht der „Aprilnarr“, der von einer anderen Person hereingelegt wird.

Aprilscherz: Genauer Ursprung ist unklar

Wo der Ursprung der Aprilscherze liegt, ist nicht ganz klar. Möglicherweise gehen sie auf alte indogermanische Frühlingsbräuche zurück. Zudem gilt der 1. April im westlichen Kulturkreis als Unglückstag. Die früheren Christen dachten, dass der Teufel am 1. April besonders viele Seelen fing. Ihrem Glauben nach waren seine Anhänger durch Narrheit gekennzeichnet (Psalm 53) und damit vor weiteren Avancen des Teufels geschützt. Wer sich an diesem Tag bewusst zum Narren machte, galt als unangreifbar.

Schon Goethe reimte über den 1 April

Ein Grund könnte auch die Kalenderreform des französischen Königs Karl IX. gewesen sein. 1564 verlegte er Neujahr vom 1. April auf den 1. Januar. Als „April-Narr“ galt, wer am alten Datum festhielt. In Frankreich hängen Spaßvögel bis heute anderen Fische aus Papier an den Rücken und rufen: „Poisson d’avril!“ („April, April!“ - eigentlich: „Aprilfisch!“).

In Deutschland ist die Redewendung „in den April schicken“ erstmals 1618 in Bayern überliefert. Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) reimte: „Den ersten April musst überstehen, dann kann dir manches Gute geschehen“. Zu Lebzeiten des Geheimrats dürfte das Wort „Aprilscherz“ Einzug in die deutsche Sprache gehalten haben.

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