Hamburg/Offenbach. Hamburg muss sich auf eine ungemütliche Silvester-Nacht einstellen. Das Wetter bleibt extrem. Meteorologen warnen vor Mega-Tief.

Er ist der Mann der Extreme – und seine Wettervorhersagen treffen zumeist auf den Punkt zu. Nun hat sich Frank Böttcher vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation festgelegt: Der Dezember 2015 wird der wärmste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Selbst der Kälteeinbruch Richtung Jahreswechsel und Silvester in Hamburg und im Norden könne daran nichts ändern, so Böttcher. Aktuell liegt die Temperaturabweichung für Deutschland bei über 6 Grad plus im Vergleich zum langjährigen Mittel. Böttcher sagte, die bislang wärmsten Dezember habe es 1934 und 1974 mit einer Abweichung vom langjährigen Mittel von plus 4 Grad gegeben.

So wird auch die Nacht auf 2016 nur eine jahreszeitgemäße Abkühlung bringen. Allerdings könnten Böller und Raketen an Silvester feucht werden, nicht nur die Partys in Hamburg. Denn mit der kühlen Luft gelangt Regen in den Norden. Ist es am Mittwoch noch bei zwischen fünf und sieben Grad recht wolkig, kommen am Donnerstag zu Silvester dickere Wolken auf, und das Regenrisiko steigt auf 80 Prozent. Dabei werden die Temperaturen von knapp unter 0 Grad bis höchstens 4 Grad sich anfühlen wie deutlich unter Null. Bis zum ersten Wochenende des neuen Jahres wird es nochmal kälter, aber die Regenwahrscheinlichkeit nimmt ab.

Die Wetter-Vorhersage für Silvester

Allerdings sind im Osten und Nordosten Deutschlands Schneeregen oder gefrierender Regen mit Glatteis möglich, sagte Meteorologin Johanna Anger vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Hoch „Christine“ schaufelt in den nächsten Tagen sibirische Kaltluft von Nordosten ins Land.

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Doch das ist alles nichts gegen das, was sich gerade über dem Atlantik zusammenbraut. Ein Sturmsystem von historischen Ausmaßen könnte dem Nordpol Temperaturen von bis zu 50 Grad über den normalen Werten bescheren. Eigentlich herrscht dort derzeit Winter mit minus 30 bis minus 40 Grad. Tatsächlich sind es bis zu vier Grad, und es könnte noch wärmer werden.

El Niño sorgt für Monster-Sturm und "Hitze" in der Arktis

Das globale Vorhersagemodell des amerikanischen Wetterdienstes zeigt ein Wettersystem bei Island, das Hunderte Kilometer lang ist. Der Sturm wird von zwei riesigen Tiefdruckgebieten begleitet und transportiert jede Menge warmer Luft aus den Tropen bis in die Arktis. Als Gründe für die Abweichung führten mehrere Forscher unter anderem die Erderwärmung und das Wetterphänomen El Niño an.

Die vom Hochwasser betroffenen Regionen in Großbritannien bereiten sich auf weiteren Regen vor. Bereits ab Dienstagabend könne der Sturm „Frank“ zuschlagen, sagten Meteorologen voraus. Im Zentrum der Unwetterfront befinden sich bereits besonders hart getroffene Gebiete Nordenglands sowie Teile Schottlands. Es wäre die dritte Hochwasserwelle im Dezember.

Soldaten sichern überflutete Städte in England

Erst über Weihnachten hatten weite Landesteile im Norden „Land unter“ gemeldet, in Städten wie York und Leeds stand das Wasser zeitweise hüfthoch in den Straßen. Häuser mussten geräumt werden, andere waren ohne Strom. Viele Straßen und Eisenbahnstrecken wurden gesperrt, 500 Soldaten ins Krisengebiet geschickt.

Im Unterschied zu einer ersten Flutwelle Anfang Dezember wurden aber keine Toten und Vermissten gemeldet. Bei der ersten Flutwelle hatten die Behörden zwei Tote registriert.

Die jüngsten Überschwemmungen in Paraguay bringen Millionen Rinder in Gefahr. Wegen über die Ufer getretener Flüsse seien in dem südamerikanischen Land sieben Millionen Tiere akut bedroht, teilte das Landwirtschaftsministerium am Dienstag mit. Sie könnten ertrinken oder verhungern, weil sie die Weiden nicht erreichen. „Wir müssen untersuchen, wie wir das Vieh in klimatischen Extremsituationen ernähren können“, sagte Minister Jorge Gattini. Rindfleisch ist eines der wichtigsten Exportgüter Paraguays.

Paraguay: 100.000 Menschen fliehen vor Hochwasser

Wegen der starken Regenfälle der vergangenen Tage mussten bereits 100.000 Menschen in Paraguay ihre Häuser verlassen. In Uruguay suchten über 18.000 Menschen Schutz vor den Fluten. In Bolivien kamen nach den Überschwemmungen im Zuge des Wetterphänomens El Niño bislang mindestens acht Menschen ums Leben. In Paraguay starben vier Menschen, in Argentinien zwei.