Jackson/Los Angeles/Washington . Die Natur spielt auch in Amerika verrückt. Bei Tornados im Süden der USA sterben an Weihnachten 17 Menschen. 19 Grad in New York.

Die Zahl der Todesopfer nach den schweren Wirbelstürmen im Süden der USA hat sich auf 17 erhöht. Allein im Bundesstaat Mississippi seien bei den Tornados zehn Personen ums Leben gekommen und 56 weitere verletzt worden, erklärten die Behörden am Sonnabend. Hunderte Häuser wurden zerstört oder beschädigt, zahlreiche Straßen gesperrt. Weitere sechs Menschen kamen im Bundesstaat Tennessee und eine Person in Arkansas ums Leben. Meteorologen sagen für die kommenden Tage weitere Stürme und heftige Regenfälle voraus.

In Arkansas war eine 18-Jährige getötet worden, als ein Baum auf ihr Haus fiel. Zuvor prasselten tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel. Allein in Mississippi waren mehr als 8000 Menschen ohne Strom.

In den Tornado-Gebieten in Mississippi verschärften am Sonnabend Überflutungen die Lage. „Es ist hoffnungslos: Wir haben alles verloren“, sagte eine Frau dem Nachrichtensender CNN, nachdem ihr Haus überflutet worden war und sie bei mit ihrer Familie bei Freunden unterkam. „Mein Kind hat keine Weihnachtsgeschenke bekommen können.“

Rekordtemperaturen im Osten

Laut dem Sender NBC hatten die frühlingshaften Temperaturen im Osten die Stürme weiter südlich ausgelöst. Diese Rekordtemperaturen sorgten für ungewöhnliche Bilder: Im Norden spielten im New Yorker Central Park bei rund 20 Grad Celsius an Heiligabend einige mit nacktem Oberkörper Beach-Volleyball. Im Süden in Florida wurde es sogar 28 Grad warm.

Mit anderen Widrigkeiten hat Südkalifornien zu kämpfen: Dort tobte auf einer Fläche von 480 Hektar ein Feuer. Mehr als 600 Feuerwehrleute seien im Einsatz, erklärte die Sprecherin der lokalen Einsatzkräfte, Heather Sumagaysay. Teile des wichtigen Highway 101 wurden gesperrt.

In den nächsten Tagen sollen die Wetterextreme andauern: Maine im Südosten könne nach den wärmsten Feiertagen aller Zeiten mit 17 Grad Celsius am ersten Weihnachtstag nun durch eine heranziehende Kaltfront rund 20 Zentimeter Schnee bekommen, berichtete CNN. In Texas und New Mexiko an der Grenze zu Mexiko seien sogar 50 Zentimeter Neuschnee vorhergesagt.

Der US-Wetterdienst NWS befürchtete zudem für Sonnabend und Sonntag weitere Unwetter. Die heftigsten Stürme wurden in der Mitte und im Osten des Bundesstaates Oklahoma und in Texas im mittleren Süden der USA erwartet. Im Westen der USA warnte die Wetterbehörde dagegen vor Winterstürmen.

Außer dem Gouverneur von Alabama riefen auch Offizielle in Mississippi und Georgia den Notstand aus - in den USA eine häufig genutzte Maßnahme, weil sie den Bundesstaaten kurzfristig Handlungsspielraum ermöglicht, ohne Einzelschritte mit der Verwaltung in Washington abstimmen zu müssen.