Kurz bevor der Terror im Club Bataclan in Paris losbricht, postet ein Pärchen ein Foto. Dann folgen Terror und Ungewissheit.

Ein Foto gibt dem Schrecken von Paris eine Geschichte – eine zwischen Hoffen und Verzweiflung. Es zeigt ein Paar, das sich am Freitagabend zu Beginn des Konzerts im Club Bataclan fotografierte, in Vorfreude auf einen schönen Abend. Auch am Samstagmittag hatten die Eltern des Mannes und seine Freundin noch keine Information, ob er noch lebt.

Das Bild machte bereits am Freitagabend die Runde: In dem Fotonetzwerk Instagram hatte Gilles L. am Abend kurz vor Beginn des Konzerts der „Eagles of Death Metal“ ein Foto von sich und seiner Freundin Marianne hochgeladen. Sie stehen zueinander zugewandt, schauen in die Kamera. Ein sympathisches Paar. Es ist das letzte bekannte Foto aus dem Bataclan, ehe dort der Terror losbrach. Und deshalb wurde das Bild schnell verbreitet. Und deshalb nahmen auch sehr schnell viele Menschen Anteil: Wie geht es dem Paar? Fast flehentlich schrieben andere Instagram-Nutzer sie an, baten um Nachricht. Die Terrorattacken hatten für viele Menschen schon Gesichter bekommen.

Viele schreiben ihre guten Wünsche

Sie warteten auch bis zum Samstagnachmittag noch auf eine Nachricht von Gilles, schrieben ihre guten Wünsche, erklärten, für die beiden zu beten. Währenddessen mussten Angehörige von Gilles entsetzliche Stunden durchleben. Sie wussten nichts über seinen Verbleib.

Auf Twitter verbreitete ein Mann eine Nachricht der Familie. Unserer Redaktion sagte er, dass er Florist ist wie Gilles, dass Gilles Vater sein Chef war. Er stehe in engem Kontakt zur Schwester. Und die schrieb auf ihrer Facebookseite: Marianne ist gefunden, sie lebe, steht aber unter Schock, kann nichts sagen.

Und über Gilles weiß die Familie nichts. Man habe versucht, von der Polizei etwas zu erfahren, von der Feuerwehr, von den Krankenhäusern. „Wir wissen nicht, ob er in ein Krankenhaus gebracht wurde oder im Bataclan ist, weil die Ermittlungen offenbar so schwierig sind und nichts gesagt wird.“ Auch unter ihrem Beitrag auf Facebook ist die Anteilnahme groß.