Miami. Der Frachter “El Faro“ mit 33 Crew-Mitgliedern sank während des Hurrikans “Joaquin“. Hätte das Schiff gar nicht auslaufen dürfen?

Es ist zur traurigen Gewissheit geworden: Amerikanische Experten haben Wrackteile des im Hurrikan "Joaquin" vermissten Containerschiffs „El Faro“ vor den Bahamas entdeckt. Die in mehr als 4500 Meter Tiefe gefundenen Teile gehörten zu dem Frachtschiff, das vor vier Wochen während des Mega-Sturmes in Seenot geraten war, bestätigte die Behörde für Transportsicherheit NTSB. Die Küstenwache hatte bereits Trümmer und eine Leiche gefunden, ihre Suche dann aber eingestellt. An Bord waren 33 Crew-Mitglieder.

Ein Schlepper der US-Marine hatte die Gegend um die letztbekannte Position von „El Faro“ mit Sonargeräten abgesucht. Nun soll ein mit einer Videokamera ausgestattetes, ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug helfen, den Datenschreiber zu bergen. Bei gutem Wetter soll dieser Einsatz innerhalb der kommenden zwei Wochen abgeschlossen sein.

Der Kontakt zu dem unter US-Flagge fahrenden, 240 Meter langen Frachtschiff war während des Hurrikans abgebrochen. Es war auf dem Weg von Florida in die puerto-ricanische Hauptstadt San Juan. Präsident Barack Obama hatte den Familien der 33 Besatzungsmitglieder sein Beileid ausgesprochen. Mindestens zwei dieser Familien fordern von der US-Reederei Schadenersatz in Millionenhöhe, weil „El Faro“ ihrer Ansicht nach nicht seetüchtig war.