Paris. Besonders im Grenzverkehr soll es mehr Kontrollen geben. Die Minister wollen aber keine systematischen Personenkontrollen.

Nach dem Angriff auf einen Hochgeschwindigkeitszug in Frankreich haben sich Innen- und Verkehrsminister der EU für stärkere Sicherheitsmaßnahmen für den Bahnverkehr ausgesprochen.

Unter anderem sollte es zusätzliche Personen- und Gepäckkontrollen besonders auf internationalen Strecken geben, erklärte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Sonnabend nach einem Treffen in Paris. Zudem sollten die Polizeistreifen verstärkt werden. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc warnte allerdings vor übertriebenen Maßnahmen. „Die Sicherheitsvorkehrungen müssen der Bedrohungslage angemessen sein“, sagte sie.

„Wir wollen keine vollständige, flächendeckende Personen- oder Gepäckkontrolle in den Zügen in Deutschland oder Europa“, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU).

Und selbst wenn dies technisch ginge, sollte den Terroristen nicht der Erfolg vergönnt sein, dass alle Bewegungen im Bahnverkehr erfasst und kontrolliert werden, sagte der Minister. Es gehe vielmehr darum, die gezielte Zusammenarbeit der Behörden zu verbessern und etwa den Austausch von Informationen über Verdächtige zu verbessern.

Ein 26-jähriger Marokkaner hatte Anfang August in einem Thalys-Zug von Amsterdam über Brüssel nach Paris zwei Menschen verletzt, bevor er von Passagieren überwältigt wurde. Die Tat hat möglicherweise einen islamistischen Hintergrund.