Bangkok . Polizeichef: Anschlag wurde von “großem Netzwerk“ vorbereitet. Internationale Terroristen wahrscheinlich nicht beteiligt.

Der tödliche Bombenanschlag in einem Touristenviertel der thailändischen Hauptstadt Bangkok geht nach Einschätzung der Militärregierung sehr wahrscheinlich nicht auf das Konto internationaler Terroristen. Dies sei das vorläufige Ergebnis von Beratungen der Ermittler mit Sicherheitsbehörden verbündeter Staaten, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag. Bei dem Anschlag am Montagabend wurden 20 Menschen getötet. Die Ermittlungsbehörden baten Interpol um Hilfe bei der Fahndung nach dem Hauptverdächtigen, der Ausländer sein soll. Insgesamt waren nach Polizeiangaben mindestens zehn Personen an dem Anschlag beteiligt.

Bislang hat sich niemand zu der Tat bekannt. Auch haben die Ermittlungsbehörden nicht erklärt, wen sie für verantwortlich halten. Das Attentat habe sich nicht speziell gegen chinesische Touristen gerichtet, sagte Regierungssprecher Oberst Winthai Suvaree. Der Erawan-Schrein, wo die Bombe explodierte, ist besonders bei Reisenden aus China ein beliebtes Ziel. Der offensichtliche Ausschluss ausländischer Terroristen dürfte Spekulationen Nahrung geben, dass entweder im Süden aktive muslimische Extremisten oder andere militante thailändische Gruppen verantwortlich sein könnten.

Bombenexplosion im Zentrum Bangkoks

Zu dem Bombenanschlag kam es in der Nähe eines Hindu-Schreins in Bangkok
Zu dem Bombenanschlag kam es in der Nähe eines Hindu-Schreins in Bangkok © dpa | Rungroj Yongrit
Nach Angaben von Rettungskräften sind dabei mindestens 22 Menschen getötet worden
Nach Angaben von Rettungskräften sind dabei mindestens 22 Menschen getötet worden © Reuters | KEREK WONGSA
Unter den Toten und über 120 Verletzten sind zahlreiche ausländische Touristen
Unter den Toten und über 120 Verletzten sind zahlreiche ausländische Touristen © Reuters | ATHIT PERAWONGMETHA
Die Bombe sei laut Polizei an einem Motorrad befestigt gewesen
Die Bombe sei laut Polizei an einem Motorrad befestigt gewesen © Reuters | KEREK WONGSA
Angehörige der Opfer versuchen, zu Unglücksstelle zu gelangen
Angehörige der Opfer versuchen, zu Unglücksstelle zu gelangen © dpa | Ritchie B. Tongo
In unmittelbarer Nähe stehen große Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäude
In unmittelbarer Nähe stehen große Hotels, Einkaufszentren und Bürogebäude © Reuters | CHAIWAT SUBPRASOM
Die umliegenden Einkaufszentren wurden geräumt
Die umliegenden Einkaufszentren wurden geräumt © dpa | Diego Azubel
Hundertschaften der Polizei durchsuchten die Umgebung auf der Suche nach weiteren Sprengsätzen
Hundertschaften der Polizei durchsuchten die Umgebung auf der Suche nach weiteren Sprengsätzen © Reuters | CHAIWAT SUBPRASOM
Auf Fernsehbildern war vor dem Schrein eine Art Bombenkrater zu sehen
Auf Fernsehbildern war vor dem Schrein eine Art Bombenkrater zu sehen © Getty Images | Nicolas Axelrod
Auf einer Überwachungskamera war am Montag an einer belebten Kreuzung ein riesiger Feuerstoß zu sehen
Auf einer Überwachungskamera war am Montag an einer belebten Kreuzung ein riesiger Feuerstoß zu sehen © Getty Images | Nicolas Axelrod
Augenzeugen berichten von großer Verwüstung
Augenzeugen berichten von großer Verwüstung © Reuters | ATHIT PERAWONGMETHA
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat © dpa | Ritchie B. Tongo
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Ungeachtet dessen baten die Behörden die internationale Polizeibehörde Interpol um Fahndungshilfe. Am Mittwoch hatte die Polizei erklärt, der auf einem Überwachungsvideo zu sehende Hauptverdächtige stamme entweder aus Europa oder dem Nahen Osten. Polizeichef Somyot Pumpanmuang sagte jedoch, möglicherweise habe der Mann sein Aussehen verändert, um wie ein Ausländer auszusehen. Der Angriff sei mindestes einen Monat lang von einem "großen Netzwerk" vorbereitet worden.