Hamburg/Reston. Eine dreiste Anästhesistin beschimpfte einen sedierten Mann während der Behandlung. Doch der konnte durch ein Versehen alles mithören.

Eine dreiste Beleidigung eines sedierten Patienten hat eine Anästhesistin aus den USA nicht nur ihren Job, sondern auch noch 500.000 Dollar gekostet. Die Ärztin zog während einer Darmspiegelung über den Mann her. Er befand sich zwar in Narkose, allerdings lief der Rekorder seines Smartphones. Eigentlich hatte der Patient nur Hinweise für die Zeit nach der Behandlung aufzeichnen wollen, doch versehentlich lief die Aufnahme weiter, berichtet die „Washington Post“.

Als der Mann sich später die Audiodatei anhörte, war er schockiert. „Nach fünf Minuten Gespräch wollte ich Dir schon ins Gesicht schlagen“, sagte die 42 Jahre alte Ärztin unter anderem. Als eine Assistentin einen Ausschlag bei dem Patienten bemerkte, warnte die Anästhesistin sie, den Arm des Mannes anzufassen. Sie würde sonst „Syphilis oder sowas“ bekommen. Zu einem weiteren Ausschlag sagte sie: „Das ist vermutlich Tuberkulose am Penis“. Dem folgten noch viele weitere Beleidigungen.

Der empörte Patient verklagte zwei Ärzte wegen ihres Verhaltens. Ein Gericht gab ihm recht und verurteilte die Anästhesistin dem Mann 500.000 Dollar zu zahlen. Allein für die Kommentare zu Syphilis und Tuberkulose bekam der Mann 50.000 Dollar. Gefordert hatte der Kläger sogar 1,75 Millionen. Mittlerweile arbeitet die 42-Jährige nicht mehr für die Klinik. Ein Jury-Mitglied befand den Fall für eindeutig: „Es gab nicht viel Gegenwehr, denn alles war auf Band“.

(mkah)