Warschau. Nach einem Hackerangriff auf die polnische Fluggesellschaft LOT ermitteln die Staatsanwaltschaft und der Staatsschutz.

Der Firmenchef der polnischen Fluggesellschaft LOT hat den Hackerangriff auf das System der Airline mit einem Diebstahl verglichen. Die Höhe des Schadens durch den Ausfall von Flügen und die Verspätungen für 1400 Passagiere, die zunächst am Boden bleiben mussten, würden erst in den kommenden Wochen feststehen, sagte Vorstandschef Sebastian Mikosz am Montag. „Wenn die Person gefunden wird, die das zu verantworten hat, werden wir sicherlich Anzeige erstatten“, sagte er.

Außer der Staatsanwaltschaft ermittelt auch der polnische Staatsschutz zu dem Angriff auf das System der Bodencomputer, die bis Sonntagabend stundenlang lahmgelegt worden waren. Für die in der Luft befindlichen Maschinen habe durch den Angriff keine Gefahr bestanden, hieß es.

Mikosz kündigte zudem an, LOT wolle innerhalb der kommenden fünf Jahre Passagierzahlen und Flottengröße verdoppeln. Das strategische Programm sehe zudem 60 Prozent mehr Streckenverbindungen vor. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder einen Gewinn von umgerechnet knapp 25 Millionen Euro erwirtschaftet. Bis 2020 will LOT jährlich mehr als zehn Millionen Passagiere befördern und 70 bis 80 Flugzeuge in der Flotte haben.

Wachstumsmotor sollen vor allem die Fernstrecken sein. Das polnische Privatisierungsministerium, das die Mehrheitsanteile der Fluggesellschaft hält, gab bereits grünes Licht für die Entwicklungspläne. (dpa)