Kathmandu . Helfer erreichen 220-Häuser-Dorf Tashinam in Nepal erst fünf Wochen nach dem verheerenden Erdbeben. Bewohner kämpfen mit Würmer-Plage.

Mehr als fünf Wochen nach dem schweren Erdbeben in Nepal hat ein abgelegenes Dorf zum ersten Mal Hilfe von Außen erhalten. Tashinam habe Nudeln und Reis, Plastikplanen und Decken, Keksdosen und Ölkanister bekommen, sagte der Distrikt-Behördenchef Prem Lal Lamichhane am Donnerstag. Erdrutsche hätten die Straßen in das Gebiet Gaurishanker an der Grenze zu China blockiert. Nur Helikopter können dem 220-Häuser-Dorf Hilfe bringen.

Die Bewohner von Tashinam berichten außerdem von einer Würmer-Plage seit dem Erdbeben. „Es gibt jetzt diese grün-roten Würmer, die wir nie zuvor gesehen haben, die alle Blätter der Mais- und Kartoffelpflanzen fressen“, sagte Temba Rinzi Sherpa per Telefon. Das sei eine Gefahr, weil die gefräßigen Würmer die wenigen Nutzpflanzen zerstörten, die ihnen nach dem Erdbeben geblieben seien.

Mingmachokki Sherpa sagte, die Würmer bissen auch Menschen. „Das verursacht einen Juckreiz. Fast jeder im Dorf hat jetzt die Geschwüre von den Bissen und wir wissen nicht, wie das behandelt werden kann.“ Und selbst wenn: Derzeit gebe es keine Medikamente in Tashinam, weil das Beben am 25. April das einzige Gesundheitszentrum zerstört habe. Distrikt-Chef Lamichhane erklärte, ein Spezialteam solle aus Kathmandu kommen und die Plage in Augenschein nehmen. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,8 waren mindestens 8800 Menschen gestorben. (dpa)