Neu Delhi. Seit zwei Wochen leidet Indien an einer Hitzewelle. Nun sorgen Regenschauer für Abkühlung. Zweifel an Todeszahlen nach Geldversprechen.

Regenschauer haben die seit mehr als zwei Wochen anhaltende Hitze in Indien an einigen Orten etwas erträglicher gemacht. Dennoch stieg das Thermometer vor allem im Südosten des Landes am Montag oft wieder über 40 Grad. Laut der Zeitung „Indian Express“ gibt es inzwischen Zweifel an den hohen Todeszahlen. Im Bundesstaat Andhra Pradesh seien besonders viele Hitzetote gemeldet worden, seit die Regierung der Familie jedes Verstorbenen etwa 1400 Euro versprochen habe.

Insgesamt kletterte die offizielle Todeszahl unterdessen auf mehr als 2300. Nur bei etwa einem Drittel der 1636 Todesfälle in Andra Pradesh zwischen dem 15. und 30. Mai sei ein Hitzschlag als Todesursache ermittelt worden, so die indische Zeitung weiter. Im Nachbarstaat Telangana seien die Temperaturen ähnlich hoch gewesen - dort seien 486 Tode gezählt worden. In Telangana erhalten die Angehörigen der Hitzetoten keine Zuwendungen.

Der Monsun, der normalerweise am 1. Juni beginnt, verzögert sich in diesem Jahr etwas. An der Südspitze Indiens soll die Regenzeit laut Meteorologen nun am Freitag beginnen. Dann kühlt sich die Luft weiter ab. Im Norden des Subkontinents ist der Start der Regenzeit in drei bis vier Wochen. (dpa)