Waco. Die Bandidos und Cossacks sollen Polizisten mit Vergeltung gedroht haben. Der blutige Rocker-Krieg ist offenbar noch nicht zu Ende.

Die „Twin Peaks Bar“ in Waco ist als Treffpunkt für Rocker bekannt. Kolonnen von Harley-Davidson-Maschinen fahren hier vorbei, die Fahrer kehren hier ein – und nicht nur für einen Burger. Denn Bar und Restaurant sind der Ort, an dem auch gewalttätige und kriminelle Rocker neue Mitglieder rekrutieren und ihre „Probleme“ besprechen. Und das führte am Wochenende zum Tod von neun Menschen.

Die Polizei in Texas steht unter Druck. Sie macht vor allem die Besitzer der Bar dafür verantwortlich, dass sie nicht rechtzeitig mit den Beamten kooperiert hätten. 192 Beteiligte sind unter dem Verdacht der organisierten Kriminalität in Verbindung mit Mord verhaftet worden. Die Polizei befürchtet laut Polizeisprecher Patrick Swanton Vergeltungsaktionen der beteiligten Rockergruppen. „Es wurden Drohungen ausgesprochen, unsere uniformierten Beamten zu töten“, sagte Swanton. Im Mittelpunkt des Streits standen Berichten zufolge die Gruppen „Bandidos“ und „Cossacks“.

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Der Gewaltausbruch hatte sich am Sonntag in einem Grill-Restaurant in der Stadt Waco ereignet. Der Auslöser ist noch unklar. Der zu untersuchende Tatort, ein Parkplatz vor dem Einkaufszentrum, in dem sich das Lokal befindet, ist laut Swanton riesig.

Mehr als 100 Motorräder und 50 bis 75 Fahrzeuge könnten als Beweismittel beschlagnahmt und auf Einschusslöcher und Blutspuren untersucht werden. „Wir haben es nicht eilig. Dies ist unser Tatort, und er ist abgeriegelt. Wir wollen nichts übersehen.“ Den Beschuldigten droht in Texas sogar die Todesstrafe.

Ein Richter setzte die Kaution gegen jedes Bandenmitglied auf eine Million Dollar (880.000 Euro) fest, wie die Zeitung „Waco Tribune-Herald“ berichtete. „Es ist wichtig, eine Botschaft zu senden“, sagte er demnach. Viele der Täter seien Fremde gewesen. Auch sieben der Toten kämen nicht aus Waco. 18 weitere Menschen wurden verletzt.

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Die Behörden entzogen dem Restaurant, das für leicht bekleidete weibliche Bedienungen bekannt ist, vorerst für die kommenden sieben Tage die Lizenz, Alkohol auszuschenken. Er hoffe, das Management des Restaurants entschließe sich, so lange geschlossen zu bleiben, sagte Swanton. Zuvor war berichtet worden, das Lokal sei für eine Woche ganz von den Behörden geschlossen worden. (HA/dpa)