Zwei Tage nach dem Absturz von Unglücksflug GE235 in Taiwan ist klar: Beide Triebwerke der TransAsia-Maschine versagten nach dem Start. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 35.

Taipeh. Die taiwanesischen Behörden haben nach dem Flugzeugabsturz in der Hauptstadt Taipeh neue Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben. Beide Triebwerke der Maschine des Typs ATR 72 seien in der Luft ausgefallen, teilte die Flugsicherheitsbehörde am Freitag mit. Aus der Auswertung des Flugdatenschreibers geht hervor, dass ein Motor 37 Sekunden nach dem Start in den Leerlauf ging, sagte der Leiter der taiwanesischen Flugsicherheitsbehörde, Thomas Wang, am Freitag.

Beide Motoren hätten schließlich nicht mehr genug Leistung gebracht, sagte Wang. Die Piloten hätten möglicherweise versucht, das verbliebene Triebwerk auszuschalten, um es neu zu starten. Aber vor dem Neustart sei das Flugzeug abgestürzt. Warum die Motoren ausfielen, könne noch nicht gesagt werden, berichtete Wang.

Die Fluggesellschaft TransAsia hatte nach dem Absturz mehrfach betont, es habe keine Hinweise auf technische Probleme mit dem Flugzeug gegeben. Bei regulären Sicherheitsuntersuchungen noch in den Wochen zuvor seien keine Unregelmäßigkeiten festgestellt worden, und das Flugzeug sei nicht einmal ein Jahr alt gewesen.

Zahl der Toten auf 35 gestiegen

Die Zahl der Toten des Unglücks in der Millionenmetropole erhöhte sich am Freitag auf 35, nachdem Taucher vier weitere Leichen aus dem in einen Fluss gestürzten Wrack bargen. Acht Insassen wurden noch vermisst. Bei der Suche nach ihnen wurden am Freitag Hubschrauber eingesetzt. 15 Menschen an Bord überlebten den Absturz der Turbopropmaschine.

Es wird vermutet, dass die Piloten das Flugzeug noch von Gebäuden der Millionenstadt wegsteuerten, nachdem sie Triebwerksprobleme gemeldet hatten. Die Maschine rammte eine Hochstraße und stürzte dann in den Fluss.

Flug GE235 der Fluglinie Transasia war am Mittwoch kurz nach dem Start mitten in einem Wohngebiet in einen Fluss gestürzt. Insgesamt befanden sich 58 Menschen an Bord. 35 Menschen starben, 14 Passagiere und eine Flugbegleiterin konnten gerettet werden. Acht Menschen gelten weiter als vermisst.