Außerdem wurden 43 Menschen verletzt, als kurz vor dem Jahreswechsel auf der völlig überfüllten berühmten Uferpromenade der Metropole am Huangpu-Fluss Panik ausbrach. Geldscheine Ausgangspunkt für das Unglück?

Shanghai. Die weltweiten Silvesterfeierlichkeiten sind von einer Tragödie in Shanghai überschattet worden: Bei einer Massenpanik während einer Feier in der ostchinesischen Hafenstadt sind 35 Menschen ums Leben gekommen. 43 weitere wurden verletzt, wie die Nachrichtenagentur China News in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf die Stadtregierung berichtete.

Das Unglück passierte 25 Minuten vor dem Jahreswechsel um Mitternacht Ortszeit (16.35 Uhr MEZ) an dem von Menschenmassen überfüllten Chen-Yi-Platz auf dem Bund, der berühmten Uferpromenade der Metropole am Huangpu-Fluss. Die Menschen wurden zu Tode getrampelt.

In Fotos auf Twitter war zu sehen, wie Opfer regungslos auf der Straße lagen. Passanten versuchten verzweifelt, sie wiederzubeleben. Die Polizei bemühte sich, in den Menschenmassen eine Gasse für Rettungswagen freizumachen, um überhaupt Verletzte in Krankenhäuser bringen zu können. Die Behörden untersuchten die mögliche Ursache des Unglücks.

Amerikanische Dollarblüten Panikursache?

Wie es in chinesischen sozialen Netzwerken hieß, sollen eine Art Geldscheine aus einem der Clubs in den historischen Gebäuden am Bund geworfen worden sein. Fotos zeigten auf dem Boden liegende Scheine, die wie amerikanische Dollar aussahen, aber auch unechte Scheine sein konnten, die bei Zeremonien häufig für die Ahnen verbrannt werden. Ob das tatsächlich der Auslöser für eine Bewegung einer größeren Menschengruppe war, blieb zunächst aber unklar.

Der Platz ist die berühmteste Aussichtsplattform am historischen Peace Hotel gegenüber der Skyline mit den Hochhäusern von Pudong. Hunderttausende hatten sich am Silvesterabend auf der Promenade und der entlang laufenden breiten Straße versammelt.

Den Fotos auf Twitter nach zu urteilen, waren sowohl die Uferpromenade als auch die Straße mit Menschen völlig überfüllt.Die Feiernden kamen kaum noch vorwärts, als es zu der Panik kam. Auch in den Nebenstraßen drängten sich Menschenmassen.

Chinesen feiern eigentlich erst im Februar

Eigentlich feiern die Chinesen Silvester nicht richtig, weil sie traditionell nach dem Mondkalender erst Wochen später das neue Jahr begrüßen. In diesem Jahr beginnt das Jahr des Schafes am 19. Februar. So gibt es an Silvester auch kein Feuerwerk, sondern erst dann zum chinesischen Neujahrsfest.

In den vergangenen Jahren haben sich in der Hafenmetropole dennoch Hunderttausende am Bund versammelt, um den Countdown ins neue Jahr zu verfolgen. Der Neujahrstag ist in China auch ein Feiertag.