Vor exakt 13 Jahren schufen die Terroranschläge im Herzen New Yorks für das Trauma einer Nation. Nach vielen Schwierigkeiten und Streit soll der neue Libeskind-Bau doch noch in diesem Jahr eröffnen.

New York. Nach jahrelangen Bauverzögerungen und Kostenexplosionen soll das neue World Trade Center am Ground Zero in New York noch in diesem Jahr eröffnet werden. Einige Teile des höchsten Gebäudes der USA wie beispielsweise die mit Spannung erwartete Aussichtsplattform im 100. und 101. Stock würden allerdings erst „in der zweiten Hälfte von 2015“ aufmachen, sagte Scott Rechler, stellvertretender Chef der zuständigen Verkehrsbehörde Port Authority.

Zuvor hatten sich Rechler und zahlreiche andere Zuständige, darunter auch der Architekt Daniel Libeskind, kurz vor dem 13. Jahrestag der Anschläge vom 11. September auf die Zwillingstürme des ursprünglichen World Trade Centers über den Stand der Bauarbeiten an dem mehrere Gebäude umfassenden Komplex am Ground Zero informiert.

Der einst als „Freedom Tower“ bekannte 541 Meter hohe Hauptturm des Komplexes ist inzwischen so gut wie fertig gebaut. Ursprünglich hatten die Bauarbeiten am „One World Trade Center“ aber schon vor zwei Jahren abgeschlossen werden sollen. „Man kann niemanden rügen, der gedacht hat, dass er dieses Gebäude niemals fertig sehen würde“, sagte Rechler. „Aber mit unserem neuen Plan liegen wir jetzt sowohl bei den Kosten als auch bei der Zeit besser als gedacht.“

Der neue Turm ist das Zentrum eines Komplexes, zu dem mehrere weitere Hochhäuser, ein Bahnhof sowie Mahnmal und Museum für die Opfer der Anschläge gehören. Einige Teile des Komplexes sind schon fertig, andere befinden sich noch im Bau. Mahnmal und Museum sowie der Wolkenkratzer „7 World Trade Center“ sind eröffnet, beim Hochhaus „4 World Trade Center“ und dem Bahnhof sind die Bauarbeiten so gut wie abgeschlossen. Der Wolkenkratzer „3 World Trade Center“ soll Anfang 2018 fertiggestellt werden, wann sein von Star-Architekt Norman Foster entworfener Nachbar „2 World Trade Center“ eröffnet werden kann, ist derzeit jedoch noch völlig unklar.

Architekt Libeskind, der den Masterplan für den Komplex entworfen hat und wegen Meinungsverschiedenheiten und Änderungswünschen zeitweise heftig mit den zuständigen Bauherren aneinander geraten war, zeigte sich optimistisch. „Es war nie einfach, warum sollte es einfach sein, wir sind hier in New York“, sagte Libeskind. „Aber es wird sich wahrhaftig anfühlen, wir brauchen nur noch ein bisschen mehr Geduld.“