Böses, böses Hollywood. Da wird doch einfach so eine Komödie gedreht, in der ein Anschlag auf den Führer Nordkoreas verübt wird! Einen „Aufruf zum Terrorismus“, gar eine „Kriegshandlung“ nennt das der nordkoreanische Botschafter und beschwert sich bei der UNO.

New York. Nordkorea hat offiziell Beschwerde bei der UNO über eine Hollywood-Komödie eingelegt, in der es um ein geplantes Attentat auf Machthaber Kim Jong Un geht.

Einen Film über die Ermordung des amtierenden Staatschefs zu produzieren und zu veröffentlichen sei nicht nur eine „Kriegshandlung“, sondern auch eine „unverhohlene Unterstützung von Terrorismus“, erboste sich Nordkoreas Botschafter bei der UNO, Ja Song Nam, am Mittwoch. Er wandte sich in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Darin forderte der Botschafter die Verbreitung des Schreibens als offiziellem UN-Dokument. Die US-Behörden werden darin aufgefordert, alles zu tun, damit der Film „umgehend“ gestoppt werde. „The Interview“ soll im Oktober in die US-Kinos kommen. In dem Streifen verkörpern die Schauspieler Seth Rogen und James Franco zwei TV-Journalisten, die vom Geheimdienst CIA den Auftrag erhalten, den Anführer des kommunistischen Landes während eines Interviews in Pjöngjang zu töten.

Bereits im vergangenen Monat hatte sich Nordkorea über den Film beschwert. Kim wird darin als übergewichtiger, an Zigarren kauender und streng bewachter Diktator dargestellt. Im Filmtrailer wird Nordkorea als „weltweit gefährlichstes Land“ bezeichnet.