Das Hochwasser in Bulgarien forderte 14 Todesopfer. Die Überlebenden müssen nun Häuser und Straßen wieder aufbauen. Die EU will Unterstützung leisten.

Sofia. Aus Bulgariens Flutgebieten ist das Hochwasser weitgehend abgeflossen. Die Menschen im Osten des Balkanlandes begannen, das Wasser aus ihren Häusern zu pumpen, wie Behörden am Samstag mitteilten. Die Stadt Dobritsch im Nordosten wurde allerdings am Nachmittag erneut von einem heftigen Gewittersturm heimgesucht. Bereits entwässerte Häuser sowie die Gemeindeklinik standen wieder unter Wasser, meldete das Staatsradio. Tausende Menschen blieben ohne Strom. Bei den Überschwemmungen waren am Donnerstag und Freitag 14 Menschen ums Leben gekommen.

Die EU-Kommissarin für Katastrophenschutz, Kristalina Georgiewa, machte ihren Landsleuten in den Flutgebieten Mut. Für den Wiederaufbau der Infrastruktur könnten Gelder aus einem EU-Fonds bereitgestellt werden, sagte Georgiewa am Samstag in der Schwarzmeerstadt Warna. Auch Menschen, die ihre Häuser verloren, könne geholfen werden.

Das Hochwasser hatte im Osten Bulgariens Hunderte Häuser sowie zahlreiche Straßen und Brücken beschädigt. Das ärmste EU-Land braucht nach Expertenschätzungen bis zu 15 Millionen Lewa (rund 7,5 Millionen Euro), um die beschädigte Infrastruktur wieder aufzubauen.

Im bekannten Badeort Albena am Schwarzen Meer wurden 1200 Touristen, darunter Deutsche und Russen, in Sicherheit gebracht. „In den bulgarischen Ferienorten gibt es kein einziges Flutopfer“, sagte Vizewirtschaftsminister Branimir Botew dem Fernsehsender Nova TV. In Albena hatte am Freitag ein Hotel unter Wasser gestanden. Fünf weitere waren ebenfalls von der Außenwelt abgeschnitten.

Für die nahe gelegene Stadt Dobritsch galt am Samstag weiter der Ausnahmezustand. EU-Kommissarin Georgiewa wurde auch dort erwartet.