Eine Woche nach dem Beginn der schweren Regenfälle und dem anschließenden Hochwasser scheint sich die Lage auf dem Balkan allmählich zu entspannen. Gleichwohl benötigen die Betroffenen dringend Hilfe. Unterstützung bekommen sie auch vom Papst.

Belgrad. Nach den tagelangen schweren Unwettern auf dem Balkan mit 48 Toten bereitet sich die Region nun auf die Aufräumarbeiten vor. Obwohl das Hochwasser an einigen Orten zurückgegangen ist, waren Einsatzkräfte in Bosnien, Serbien und Kroatien am Mittwoch weiterhin damit beschäftigt, eine Reihe angeschwollener Flüsse unter Kontrolle zu behalten. Auch der Katastrophenschutz blieb in Alarmbereitschaft, nachdem die Behörden mitgeteilt hatten, das Schlimmste sei überstanden.

Noch am Dienstag hatten Experten gewarnt, dass an einigen Orten mit einer neuen Flutwelle zu rechnen sei. Der Fokus richtet sich nun aber auf die Beseitigung der Schlammmassen sowie der Tierkadaver. Ziel ist es zudem, in den betroffenen Gebieten möglichst schnell wieder die Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen.

Die Flutkatastrophe gilt als die schwerste in der Region seit Beginn der Aufzeichnungen. Papst Franziskus forderte konkrete Hilfe und Solidarität der internationalen Gemeinschaft für die von Hochwasser und Unwettern schwer betroffenen Balkanländer. Weil sich die Lage dort in den vergangenen Tagen verschlimmert habe, sollte es den Menschen in Serbien und Bosnien-Herzegowina nicht an Unterstützung fehlen, sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Unterdessen traf die unter anderem für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa in Belgrad ein, um über Unterstützung für das Land zu sprechen. Der serbische Außenminister Ivica Dacic wollte zur gleichen Zeit einen Besuch in Brüssel nutzen, um mit der EU-Kommission über das Thema zu diskutieren.

Deutschland stockte derweil seine Soforthilfe für die Opfer der Überschwemmungskatastrophe auf dem Balkan auf. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) stellte am Mittwoch weitere 650.000 Euro bereit, teilte das Auswärtige Amt mit. Damit beträgt die deutsche Hilfe nunmehr eine Million Euro. Das Geld geht insbesondere an das Technische Hilfswerk, das vor Ort im Einsatz ist. Der Verein Aktion Deutschland Hilft wies unterdessen darauf hin, dass es bislang noch an Spenden mangele, um vor Ort schnelle Hilfe – etwa bei der Suche nach weggeschwemmten Minen – zu leisten.