Der ehemalige Rad-Profi hatte einen schweren Unfall verursacht. Er dementierte zunächst, unter Alhokoleinfluss gestanden zu haben. Wenige Stunden später gab der frühere Tour-de-France-Sieger sein Vergehen zu.

Mattwil. Der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich hat am Montag in seiner Wahlheimat Schweiz einen schweren Autounfall verursacht. Zwei Personen wurden bei dem Crash in Mattwil im Kanton Thurgau verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Ullrich selbst kam mit dem Schrecken davon.

„Ein 41-jähriger Autofahrer konnte vor der Kreuzung nicht mehr rechtzeitig bremsen und prallte ins Heck eines Fahrzeugs, das sich vor dem Stoppsignal befand“, erklärte die Kantonspolizei Thurgau. Nach eigener Schätzung war Ullrich etwa 20 km/h zu schnell. Der Schaden beträgt laut Polizei mehrere zehntausend Franken.

„Es tut mir leid. Gott sei Dank gab es keine Toten. Ich war im Stress, kam von einem Termin und wollte so schnell wie möglich heim“, sagte der frühere Rad-Star der Schweizer Zeitung „Blick“.

Der Polizeibericht offenbart, dass ein Atemlufttest bei Ullrich vor Ort mit rund 1,4 Promille positiv ausfiel. Eine Blut- und Urinprobe wurde angeordnet, der Führerausweis wurde ihm entzogen.

Zunächst hatte der ehemalige Rad-Star dementiert unter Alkoholeinfluss gefahren zu sein (“Mein Gott, das kann jedem mal passieren. Es war kein Alkohol im Spiel“), am Nachmittag ruderte der Ex-Sportler dann plötzlich zurück.

„Es ist unverzeihlich, dass ich mich unter Alkoholeinfluss ans Steuer gesetzt habe. Das war ein Riesenfehler, den ich zutiefst bereue“, schrieb der frühere Radprofi auf seiner Facebook-Seite. „Ich bin schockiert und traurig über die Situation in
die ich meine Familie und alle Beteiligten gebracht habe. Bei allen Unfallbeteiligten werde ich mich selbstverständlich persönlich entschuldigen.“

Bereits 2002 hatte er in Freiburg einen nächtlichen Autounfall gebaut, seinerzeit ebenfalls unter Alkoholeinfluss. Auch später tauchten immer wieder Gerüchte auf, dass er Alkoholprobleme habe.

Der ehemalige Radprofi aus Rostock hatte 1997 als erster Deutscher die Tour de France gewonnen, drei Jahre später errang er bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille. Wegen seiner Verwicklung in den Dopingskandal um den spanischen Sportarzt Eufemiano Fuentes wurde er von der Tour de France 2006 ausgeschlossen und im Jahr 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) rechtskräftig wegen Dopings schuldig gesprochen. Im Juni 2013 räumte er dann erstmals ein, sich mit Hilfe von Fuentes gedopt zu haben.