Dem Chef der Konzerns, dem das Kohlebergwerk gehört und dessen Generaldirektor drohen Anklagen. Sie müssen sich wohl wegen fahrlässiger Tötung von mehr als 300 Menschen verantworten.

Ankara. Das bislang schwerste Minenunglück in der Türkei mit mehr als 300 Toten hat zu drei weiteren Festnahmen geführt. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete, wurden unter anderem der Konzernchef und der Generaldirektor der Eigentümergesellschaft des Kohlebergwerks verhaftet. Damit stieg die Zahl derjenigen, denen eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung droht, auf acht.

Seit dem Unglück in der westtürkischen Stadt Soma vor einer Woche wurden insgesamt 25 Menschen in Gewahrsam genommen, viele von ihnen kamen anschließend jedoch wieder frei.

Das türkische Parlament will noch am Dienstag darüber beraten, einen Ermittlungsausschuss einzusetzen, der sich mit dem Unglück befassen soll. Bei einem Feuer in dem Kohlebergwerk waren 301 Menschen getötet worden. Die meisten der Opfer starben an giftigen Gasen, die durch den Brand freigesetzt wurden.