Der Ex-Präsident fürchtet, dass er von eigenen Geheimdiensten überwacht wird. Carter kritisiert, dass Präsident Obama die NSA einfach gewähren lässt.

Washington. So weit ist es mit der Affäre um das Ausspionieren des amerikanischen Geheimdienstes NSA schon gekommen: Selbst hochrangige Politiker haben Angst, belauscht zu werden. So meidet der frühere US-Präsident Jimmy Carter aus Angst vor Spionage durch Geheimdienste die Kommunikation über das Internet. Er verschicke lieber Briefe mit der Post, anstatt E-Mails zu schreiben, sagte Carter in der Sendung „Meet the Press“ des US-Fernsehsenders NBC.

„Ich hatte das Gefühl, dass meine eigene Kommunikation möglicherweise überwacht wurde“, sagte er.

„Und wenn ich mit einem ausländischen Staatenlenker auf private Art und Weise kommunizieren möchte, tippe ich oder schreibe ich per Hand einen Brief, bringe ihn zur Post und schicke ihn ab“, fügte Carter lachend hinzu. „Denn ich glaube, wenn ich eine E-Mail sende, wird sie ausgspäht.“

Auf die Frage nach seiner Meinung zur Politik des amtierenden US-Präsidenten Barack Obama angesichts des Skandals um die weltumspannenden Aktivitäten des Geheimdienstes NSA, kritisierte Carter eine „extrem deregulierte“ Politik, die „von unseren eigenen Geheimdiensten missbraucht“ werde.