Rollstuhlfahrerin Suzanne Basso wurde beschuldigt, ihren behinderten Partner gefoltert und totgeschlagen zu haben. Die Verteidigung sagte, die 59-Jährige habe Wahnvorstellungen und sei nur Mittäterin. Gericht lehnte ab.

Austin/Huntsville/Washington. In den USA ist eine Frau hingerichtet worden. Suzanne Basso starb am Mittwochabend im Gefängnis von Huntsville im Bundesstaat Texas durch eine Giftinjektion.

Die 59-jährige verurteilte Mörderin ist die 14. Frau, die in den USA hingerichtet wurde, seit der Oberste Gerichtshof im Jahr 1976 die Wiedereinführung der Todesstrafe erlaubt hatte. Im gleichen Zeitraum wurden fast 1400 Todesurteile an Männern vollstreckt.

Die im Rollstuhl sitzende Basso wurde um 18.26 Uhr Ortszeit (01.26 Uhr MEZ) für tot erklärt, wie eine Sprecherin der Gefängnisverwaltung mitteilte. Basso habe kein Schlusswort gesprochen, teilten die Justizbehörden mit.

Basso war als Kopf einer Bande verurteilt worden, weil sie 1998 ihren geistig behinderten Lebensgefährten in der Nähe von Houston entführt, gefoltert und totgeschlagen haben soll, um an sein Geld und seine Versicherung zu kommen.

Rund eine Stunde vor der Vollstreckung hatte der Oberste Gerichtshof der USA einen Aufschub abgelehnt. Bassos Anwalt hatte argumentiert, dass seine Mandantin unzurechnungsfähig sei und unter anderem an Wahnvorstellungen leide. Basso soll fünf Mittäter gehabt haben. Die Verteidigung sagte, es sei nicht erwiesen, dass tatsächlich Basso den Mann getötet habe.

Zwei Prozent der Todeskandidaten sind weiblich

In den USA gibt es nur sehr wenige zum Tode verurteilte Frauen. Etwa 60 Frauen sitzen derzeit in Todeszellen von US-Gefängnissen, das sind etwa zwei Prozent aller Todeskandidaten.

Texas ist der US-Staat mit den meisten Hinrichtungen, bislang wurden dort fünf Frauen und 505 Männer exekutiert. Die Hinrichtung Bassos war die zweite in diesem Jahr in Texas. Die bislang letzte Frau war die 52-jährige Kimberly McCarthy, die im Juni vergangenen Jahres starb.