Nach dem ersten Wintersturm mit 16 Toten kündigt sich in Teilen der USA nun eine Kältewelle mit Temperaturen mit bis zu 35 Grad minus an. Für Schrecken sorgte eine Maschine, die am Sonntag auf dem New Yorker Flughafen John F. Kennedy von der Landebahn rutschte.

Boston/Sioux Falls. Nach dem ersten Wintersturm mit 16 Toten kommt auf die Menschen im Mittleren Westen und Nordosten der USA nun eine fast schon historische Kältewelle zu. Bereits am Sonntag sollten die Temperaturen in North Dakota und Minnesota bis auf 35 Grad minus sinken – der tiefste Stand seit Jahrzehnten. Bis Anfang kommender Woche soll die kalte Luft sich weiter nach Osten ausbreiten und sogar die eher sonnenverwöhnte Golfküste erfassen.

Für Schrecken sorgte vorübergehend eine Maschine, die am Sonntagmorgen nach der Landung auf dem New Yorker Flughafen John F. Kennedy in den Schnee rutschte. Die 35 Passagiere blieben unverletzt, der Flughafen war jedoch zwei Stunden lang blockiert. Nach Bergung der Maschine vom Typ CRJ2 konnte der Flugverkehr um 10.00 Uhr (Ortszeit) auf zwei der vier Startbahnen wieder aufgenommen werden. Der schwere Wintersturm im Nordosten der USA hatte vor wenigen Tagen auch im Staat New York für heftigen Schneefall und eisige Temperaturen gesorgt.

Die meisten der 16 Toten kamen bei Verkehrsunfällen auf spiegelglatten Straßen nach Einbruch des ersten Wintersturms am vergangenen Donnerstag ums Leben. Bei dem erwarteten eisigen Wind in den kommenden Tagen kann die gefühlte Kälte mehr als 50 Grad minus betragen, was binnen Minuten Frostbeulen und Unterkühlung bedeuten kann.

In ganz Minnesota bleiben die Schulen am Montag geschlossen – zum ersten Mal binnen 17 Jahren. Während es im Mittleren Westen im Winter häufig sehr kalt ist, droht nun auch den eher sonnenverwöhnten Staaten an der Golfküste ungewöhnliche Eiseskälte. So werden etwa in Atlanta, der Hauptstadt des an der Ostküste gelegenen Staates Georgia, am Dienstag Höchstwerte von etwa minus vier Grad Celsius erwartet.

„Es ist einfach ein sehr großes Gebiet mit kalter Luft, das sich über dem Nordpol oder Polarregionen gebildet hat“, sagte Meteorologe Phillip Schumacher vom Nationalen Wetterdienst in South Dakota.

In den Neuengland-Staaten wie Vermont und Maine sank das Quecksilber bereits am Samstag auf eisige Temperaturen von bis zu 35 Grad minus. Hinzu kamen in der Region Schneemassen, die der Wintersturm am Donnerstag mitgebracht hatte. In den Staaten New York und New Jersey im Nordosten des Landes wurde der Notstand ausgerufen, nachdem in Teilen der Region fast 60 Zentimeter Schnee gefallen waren.