Im Nordosten der USA beginnen die Menschen, sich einen Weg durch die großen Schneemassen zu bahnen. Ihnen bleibt nur eine kurze Verschnaufpause: In den kommenden Tagen soll erneut eine Kältewelle über sie hereinbrechen.

Boston. In Folge des schweren Wintersturms in den USA sind bis Samstag nach Behördenangaben mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. In den Staaten New York und New Jersey im Nordosten des Landes wurde der Notstand ausgerufen, nachdem in Teilen der Region fast 60 Zentimeter Schnee gefallen waren. Für die kommenden Tage rechnen die Meteorologen mit einem weiteren Zufluss arktischer Kälte vom Mittleren Westen bis nach Neuengland, was die Situation weiter verschärfen könnte.

Bei den meisten Toten handelt es sich um Opfer von Verkehrsunfällen, die auf spiegelglatten Straßen in den Staaten Michigan, Kentucky, Indiana und Illinois verunglückten. In New York erfror eine ältere, demenzkranke Frau, die ihr in einer ländlichen Region gelegenes Haus verlassen hatte. In Philadelphia wurde ein Arbeiter in einem Streusalzlager getötet, als ein 30 Meter hoher Haufen Salz abrutschte und den Mann unter sich begrub.

Der Wintersturm, der bereits am Donnerstag vom Mittleren Westen kommend über die US-Ostküste und nordöstliche Staaten im Landsinnern hereinbrach, sorgte zudem für massive Verkehrsbehinderungen. Auch der Flugverkehr war beeinträchtigt - vor allem in den Städten New York, Philadelphia, Boston, Chicago und Washington. Nach Angaben der Website FlightAware.com wurden bis Freitagmittag landesweit rund 2200 Flüge gestrichen.

Laut Nationalem Wetterdienst fielen in Boxford nördlich von Boston mehr als 60 Zentimeter Schnee. Aus Teilen der Staaten New York und Massachusetts wurden Schneehöhen von etwa 45 Zentimeter gemeldet. Im New Yorker Central Park lagen rund 15 Zentimeter Schnee. Die Temperaturen sanken vielerorts deutlich unter Null, bei den eisigen Windböen waren sogar Temperaturen unter minus 20 Grad möglich.

Am Wochenende sollten die Temperaturen im Mittleren Westen und Nordosten kurz steigen, allerdings befindet sich bereits eine weitere Kältewelle im Anmarsch. Im Staat Minnesota ordnete Gouverneur Mark Dayton deshalb an, dass der Schulunterricht am Montag ausfällt.