Pünktlich zum Weihnachtsfest sollen die von Taifun „Haiyan“ betroffenen Haushalte auf den Philippinen wieder Strom haben. Das verspricht der Energieminister Petilla - andernfalls werde er zurücktreten.

Manila. Die Stromversorgung in den von Taifun „Haiyan“ verwüsteten Gebieten auf den Philippinen soll bis 24. Dezember wieder funktionieren. Das sagte der philippinische Energieminister Jericho Petilla auf einer Pressekonferenz am Montag in der schwer betroffenen Provinz Leyte. Er sei bereit, zurückzutreten, falls die Frist bis Weihnachten nicht eingehalten werde, fügte er hinzu. Unterdessen kam die Versorgung mit Hilfsgütern in den Katastrophengebieten voran.

„Es ist schwierig, Weihnachten ohne Licht zu feiern“, sagte Petilla. Mehr als 80 Prozent der Philippiner sind Katholiken. Der Energieminister räumte ein, dass der Wiederaufbau des Stromnetzes nicht einfach sei. Er umfasse unter anderem 160 Hochspannungsmasten sowie tausende Leitungen, die neu errichtet werden müssten.

„Haiyan“ verwüstete bei seinem Durchzug am 8. November vor allem die Inseln Leyte und Samar. Mehr als 5000 Menschen gelten als tot oder vermisst. Die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer lag am Montag bei 3976. Mindestens vier Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Die Katastrophenschutzbehörde gab die Zahl der Verletzten mit 18.175 an.

Ein Stück Alltagsroutine kehrt ein

Dank der immer besseren Versorgung der Bevölkerung mit Hilfsgütern internationaler Organisationen kehrte in manchen Gemeinden am Montag wieder ein Stück Alltagsroutine ein: Erste Märkte öffneten, wenn auch mit einem sehr beschränkten Angebot. Einige Tankstellen funktionierten wieder, und Bewohner reparierten ihre beschädigten Häuser.

Der philippinische Präsident Benigno Aquino III. war am Sonntag in die Katastrophengebiete gereist. Er besuchte die beiden am schlimmsten betroffenen Inseln Leyte und Samar und versprach, solange in der Region zu bleiben, bis er mehr Fortschritte bei der Hilfe für die Überlebenden sehe.

Aquino sieht sich wegen der Vorbereitung und der Reaktion der Behörden auf den Super-Sturm „Haiyan“ zunehmender Kritik ausgesetzt.