Gummistiefel-Politik auf den Philippinen: Weil die Hilfe für die Taifun-Opfer nur langsam anlief, geriet der Präsident des Landes stark unter Druck. Nun zeigt er Präsenz und inspiziert die Arbeiten.

Tacloban. Der wegen schleppender Hilfe für die Taifun-Opfer kritisierte philippinische Präsident Benigno Aquino hat sich am Sonntag erneut persönlich ein Bild von der Lage im Katastrophengebiet gemacht. Er reiste am Sonntag nach Guiuan auf der Insel Samar. Dort hatte der verheerende Taifun „Haiyan“ am 8. November seinen Zerstörungszug quer über das Land begonnen. Die Regierung werde alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Menschen mit allem versorgt werden, was nötig ist, versprach Aquino.

Der Taifun „Haiyan“ hat auf Samar wie auf anderen Inseln Sturmfluten mit meterhohen Wellen ausgelöst, die hunderte Meter ins Landesinnere rollten und Häuser, Autos und Bäume fortrissen. 99 Menschen kamen in Guiuan ums Leben, 16 wurden noch vermisst. Die Stadt hat rund 47.000 Einwohner. Die Menschen musste wie viele im Katastrophengebiet tagelang auf Hilfsgüter warten. Im In- und Ausland wurde die Regierung wegen schlechter Koordination kritisiert.

„Die Menschen hier wollen ihr Leben zurück, sie wollen nicht von Hilfspaketen leben“, sagte Guiuans Bürgermeister Christopher Sheen Gonzales. „Wir sind fest entschlossen, die Stadt wieder aufzubauen.“ Der Präsident versprach alle erdenkliche Hilfe. „Aber ihr müsst auch selbst beim Wiederaufbau anpacken“, sagte er Überlebenden. „Dann geht die Sache schneller.“