Halloween wird am 31. Oktober gefeiert. Das in Amerika so beliebte Fest findet auch in Deutschland immer mehr Zuspruch - mit Umzügen, gruseligem Schabernack und makaberen Partys.

Berlin. Kürbiskerzen, schaurige Masken, gruselige Kostüme, „Süßes oder Saures“: In Amerika ist Halloween schon lange ein beliebter Feiertag für Kinder und Erwachsene. Inzwischen hat sich der Brauch, der seit den 90er Jahren nach Europa schwappte, auch hierzulande etabliert. Jeder fünfte Deutsche will Halloween in diesem Jahr feiern. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur.

In der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen will sogar fast ein Drittel den Spuk mitmachen, unter den Befragten aller Altersgruppen sind es 21 Prozent. 36 Prozent der insgesamt 1004 Teilnehmer gaben an, Halloween zu „mögen“. Das Kostümfest wird traditionell am 31. Oktober, dem Vorabend von Allerheiligen, gefeiert.

Vor allem Jugendliche mit Motto- und Kostümpartys sowie Kinder, die auf der Jagd nach Süßigkeiten verkleidet von Haustür zu Haustür ziehen („Süßes oder Saures“), haben das bunte Treiben in Europa populär gemacht. In Österreich gab bei einer Umfrage jüngst jeder Vierte an, Halloween zu feiern – bei den Befragten unter 30 Jahren sogar rund die Hälfte.

Halloween als Gegenstück zum Karneval

Seit der Brauch, der keltischen Ursprungs ist und von irischen Einwanderern Ende des 19. Jahrhunderts in den USA etabliert worden war, nach Europa re-importiert wurde, wird Halloween vor allem von der jüngeren Generation gefeiert. Trendforscher haben darin ein Gegenstück zum eher traditionell geprägten Karneval ausgemacht.

Viel kosten darf Halloween nicht. Während Amerikaner und Kanadier zum Teil viel Aufwand und Geld in die eigene Verkleidung oder die Dekoration der Häuser samt Kürbissen oder Geisterattrappen stecken, sind die Deutschen zum Monatsende eher sparsam. Nur 5 Prozent der Befragten gab an, für Halloween mehr als 60 Euro ausgeben zu wollen. 84 Prozent der Befragten feiern der Umfrage zufolge gar kein Halloween oder investieren maximal 20 Euro.

Aufwendige Kostüme in den USA

Angesagte Kostüme sind vor allem Filmhelden. „Zu den Favoriten dieses Jahres gehört der Serienhit 'Breaking Bad'“, erklärt Verkäuferin Annie aus Bethesda. „Ein gelber Schutzanzug mit einer Gasmaske – fertig.“ Für kleine Quälgeister hat US-Haushalts-Stilikone Martha Stewart per Video einen praktischen Tipp parat. In ihrer Show verrät sie Eltern, wie ihre Babys mit Kostümen „bezaubernde Shrimp-Sushi“ werden.

Auch die üblichen Verdächtigen wie Hexen, Vampire und Zombies stehen hoch im Kurs, wenn ganz Amerika sich für Halloween-Partys und Abenteuer in schaurigen Zauberwäldern, Geisterzügen oder -häusern wappnet. Etwa im Ort Anoka, der selbst ernannten „Welthauptstadt des Halloween“.

In dem heute rund 17.000 Seelen starken Örtchen bei Minneapolis im Bundesstaat Minnesota ging der ganze Spuk der Halloween-Paraden nach eigenem Bekunden nämlich los, wie Bürgermeister Phil Rice der Deutschen Press Agentur sagte. „In den 1920er-Jahren, als wir noch ein ganz kleines verschlafenes Örtchen waren, nahmen die Halloween-Scherze der Jugendlichen irgendwann Überhand“, so Rice. „Die Leute waren es leid, die merkwürdigsten Dinge in ihren Scheunen zu finden und dafür das Vieh frei auf der Straße herumlaufen zu sehen.“

Also starteten sie eine große Parade, um die Teenager vom Unsinn ablenken. Mit Erfolg. „Noch heute gehört unsere Gemeinde zu den aktivsten Geisterstädten des Landes“, erklärt stolz der Bürgermeister. „Vom Chili-Wettbewerb zwischen Polizei und Feuerwehr über die Wahl des Halloween-Botschafters bis hin zum Wettbewerb der gruselig dekorierten Häuser – wir haben alles“, sagt Rice. Das Bürgermeisteramt werde allerdings nicht unter falschen Spinnweben verschwinden.